…Die elf Waisen der Frau Li von Pascal Vatinel. Ich bin eigentlich kein Krimi-Fan. Aber diesen habe ich innerhalb von zwei Tagen gelesen, weil ich schlicht neugierig war, wer der Mörder mehrerer Kinder war. Das wird erst in Kapitel 46 auf Seite 251 verraten. Bis dahin entwickelt sich eine spannende Geschichte, in deren Mittelpunkt der knapp 50jährige Wen steht – ein abgeschobener Polizist, der in Beijinger Bahnhöfen auf der Jagd nach Kleinganoven ist. Durch diverse Zufälle lernt er Frau Li kennen, die mehrere Waisenheime betreibt, in denen sie Kinder von zum Tode Verurteilten aufnimmt. Aus diesen Heimen sind aber elf Kinder verschwunden. Wen begibt sich auf die Suche nach den Kindern und gerät dabei in das Drogenmilieu, in dem die geraubten Kinder tätig sind. Geschrieben hat den Thriller der französische Sinologe Pascal Vatinel. Er basiert auf den Aufzeichnungen von Zhang Shuqin, die in Beijing wegen ihres Einsatzes für zurückgelassene Kinder von zum Tode verurteilten Straftätern große Bekanntheit erlangt hatte. Das spannend und gut geschriebene Buch ist im Drachenhaus Verlag erschieden. Deren Chefin Nora Frisch hat angekündigt, dass in ihrem Verlag demnächst weitere Krimis erscheinen – allein vier von Qiu Xiaolong.
Info:
Pascal Vatinel: Die elf Waisen der Frau Li, Drachenhaus Verlag, 265 Seiten, 26 Euro.