Zwei Bücher zum Thema Adoption chinesischer Kinder durch Ausländer sind in diesen Tagen erschienen: Barbara Demick mit „Daughters of the Bamboo Grove“ und Jack Neubauer mit „The Adoption Plan: China and the Remaking of Global Humanitarism“. Seit 1991 war Adoption durch Ausländer erlaubt (inzwischen ist sie verboten). Vor allem amerikanische Eltern machten davon Gebrauch. Sie adoptierten vor allem Mädchen, die 95 Prozent der Adoptionen ausmachten. Um die Jahrtausendwende kippte der „Markt“: „China was running out of adoptable babies, just when demand was high“, schreibt Barbara Demick. Die Folge war ein grauer Markt mit viel Korruption. Über diese Schattenseiten schreibt Demick, die für die Los Angeles Times von 2007 bis 2014 Korrespondentin in Beijing war. Das Buch des Historikers Jack Neubauer befasst sich mit der Kriegs- und Nachkriegszeit, in der viele vor allem amerikanische, christliche Familien chinesische Kinder in Waisenhäusern quasi „adoptierten“, indem sie ihnen regelmäßig Geld schickten. In einem Kapitel, aus dem ein Auszug unter Info eingesehen werden kann, erzählt Neubauer von sogenannten „jeep babies“. Das waren Kinder von chinesischen Frauen und amerikanischen Soldaten, die gegen Ende des Krieges geboren wurden.
Info:
Die beiden Titel:Barbara Demick: Daughters of the Bamboo Grove, Random House, 337 Seiten, rund 31 Euro; Jack Neubauer The Adoption Plan: China and the Remaking of Global Humanitarism, Columbia University Press, 328 Seiten, 35 $.
Auszug aus dem Buch von Barbara Demick: https://chinabooksreview.com/2025/05/22/child-trafficking/
Hier ein Book Talk mit Barbara Demick: https://chinabooksreview.com/2025/05/27/demick-adoption/
Auszug aus dem Buch von Jack Neubauer: https://www.chinafile.com/library/excerpts/forgotten-jeep-babies-of-china