Für meine letzte Bahnreise im Sommer 2019 von Shanghai nach Shenzhen brauchte ich quälende elf Stunden. Jetzt – das entnehme ich dem ab 10. Januar gültigen neuen Fahrplan – rast der Hochgeschwindigkeitszug von Shanghai nach Shenzhen in 6 Stunden und 50 Minuten. Es ist nicht die einzige Reduzierung von Reisezeiten. Auch von Shanghai nach Taizhou bzw. Wenzhou geht es nun schneller mit der Bahn. Nach Taizhou ist der Zug nur noch 1:51 Stunden unterwegs, nach Wenzhou nur 2:34 Stunden. Rasender Fortschritt, der sich auch im öffentlichen Nahverkehr zeigt. In Shanghai wurden soeben zwei neue Metro-Strecken eingeweiht: Die 38 Kilometer lange Linie 14 und die erste Phase der Linie 18. Bemerkenswert: Beide neuen Linien sind fahrerlos. Shanghai hat mit nunmehr 831 Kilometer das größte Metronetz der Welt. Beijing kommt „nur“ auf 783 Kilometer, obwohl die Hauptstadt im vergangenen Jahr neun neue oder erweiterte Strecken in Betrieb genommen hat. In Beijing werden derzeit übrigens die Stationsnamen „sinisiert“. Zwar werden neben den chinesischen Schriftzeichen die Namen weiterhin in Pinyin angezeigt. Aber statt „Beixingqiao Station“ heißt es nun „Beixingqiao Zhan“. Oder am Flughafen: Statt „Terminal 2“ nun „2 Hao Hangzhanlou“. Aber keine Sorgen: Die englischen Namen sind noch in Klammern dahinter.
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