Die Shanghai Cooperation Organisation (SCO) wurde offiziell im September 2003 von sechs Staaten gegründet: China, Russland und den vier zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan. Die SCO hatte einen Vorläufer – die sogenannten „Shanghai Five“, die sich – ohne Usbekistan – schon 1996 zusammenfanden, um vor allem Grenzproblem zu lösen. Die Bekämpfung der drei Bedrohungen Extremismus, Separatismus und Terrorismus sind auch heute noch die wichtigsten Aufgabengebiete der SCO. Die Organisation hat ein Sekretariat mit Sitz in Beijing. Derzeitiger Generalsekretär ist der Usbeke Vladimir Norov. Die Staatschefs treffen sich einmal im Jahr zu einem Gipfel, der abwechselnd in einem anderen Mitgliedsland stattfindet. Inzwischen ist die SCO auf acht Mitglieder angewachsen. Indien und Pakistan kamen 2017 hinzu. Vier Länder haben einen Beobachterstatus: Afghanistan, Belarus, Iran und die Mongolei. Manche Beobachter im Westen betrachten die SCO als eine (zentral-) asiatische NATO, zumal die Mitgliedstaaten auch gemeinsame Manöver abhalten. Andere Kritiker wiederum stufen die SCO als eine nicht sehr effiziente Organisation ein, deren Mitglieder doch sehr unterschiedliche Interessen hätten. Nach wie vor gibt es ungelöste Grenzstreitigkeiten zwischen China und Indien sowie zwischen Indien und Pakistan. Auch betrachtet Russland mit Argwohn das zunehmende Engagement Chinas in Zentralasien, das es als seinen Hinterhof betrachtet.
Info:
Die Homepage der Shanghai Corporation Organisation ist hier: http://eng.sectsco.org/
Wie die USA die SCO einstufen, beschreibt dieser aktuelle Bericht der U.S.-China Economic and Security Commission (USCC): https://www.uscc.gov/sites/default/files/2020-11/Shanghai_Cooperation_Organization-Testbed_for_Chinese_Power_Projection.pdf