GESELLSCHAFT I Die traurige Geschichte des Yu Haibo

Eine traurige Geschichte machte via WeChat die Runde. Auf dem Blog von Jinpai News, der Plattform der Yangtze River Daily in Wuhan, wurde über das Schicksal des Yu Haibo berichtet. Yu wuchs in Songyuan in der Provinz Jilin im Nordosten Chinas auf. Mit 13 verließ er die Schule, ging in die Provinzhauptstadt Changchun, wo er zunächst als Koch, später in einer Autofabrik auf Schicht arbeitete. Er verdiente gut – 4000 bis 5000 Yuan monatlich. Als 19jähriger wurde er 2014 Vater. Seine Frau blieb nach der Geburt zuhause, er arbeitete noch mehr. Am Wochenende kochte er in Restaurants. Als sein Sohn Jiayue drei Jahre alt war, wurde bei ihm Leukämie festgestellt. Er wurde in einem Krankenhaus in Tianjin – viele Kilometer von Changchun entfernt – behandelt. Die Eltern mieteten ein Zimmer in der Nähe des Krankenhauses, Yu nahm vier Monate frei. Doch er musste wieder zurück nach Changchun, um Geld zu verdienen für die teure Behandlung seines Sohnes. Er arbeitete wieder in der Autofabrik und nahm viele Nebenjobs an. Oft hatte er nur zwei, drei Stunden Schlaf. Nach zwei Jahren stabilisierte sich die Situation seines Sohnes, er konnte zurück nach Changchun zu seinen Eltern. Er ging in den Kindergarten, doch es folgte ein Rückfall. Wieder zurück ins Krankenhaus nach Tianjin, wieder eine teure Behandlung. Zu allem Unglück verlor Yu inmitten von Corona seinen Job. Da traf er auf einen. Freund, der ihm einredete: „Mit Kupfer aus Transformatoren kann man viel Geld verdienen.“ So klauten die beiden aus über 20 Transformatoren Kupfer. „Ich realisierte nicht, dass das illegal war“, sagte Yu später, als die Polizei an seiner Tür klopfte und ein Gericht ihn später für vier Jahre ins Gefängnis steckte. Was er nicht wusste: dass Freunde für ihn sammelten, um die Behandlung seines Sohnes zu finanzieren. Er durfte im Juni 2023 für 30 Minuten seinen Sohn besuchen. Ein Kamerateam von CCTV war dabei. Einen Monat später starb Jiayue, gerade mal neun Jahre alt. Der Tod wurde allerdings dem Vater im Gefängnis verschwiegen. Als ihn ein Journalist im November 2023 im Gefängnis fragte, was er gefühlt habe, als er vom Tod seines Sohnes erfahren habe, schrie er zurück: „Mein Junge lebt noch.“  Beim nächsten Besuch sagte Yus Vater ihm die Wahrheit und erzählte ihm auch, dass die Asche seines Sohnes in der Nähe des Gefängnisses vergraben sei. Im November 2024 wurde Yu entlassen, sieben Monate früher. Er sitzt auf einem hohen Schuldenberg und hangelt sich von Job zu Job. Als Kurier- und Taxifahrer darf er nicht arbeiten. 

Info:

Hier die Story in Pekingnology: https://www.pekingnology.com/p/a-fathers-heist-for-hope-against

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