INTERVIEW I Orville Schell

Im Februar hat Orvill Schell, einer der legendären amerikanischen Sinologen, bei Project Syndicate den interessanten Artikel „Trump’s Cultural Revolution“ veröffentlicht. Darin vergleicht er Trumps erratisches Handeln mit Maos Aktivismus während der Kulturrevolution. Kürzlich hat der 85jährige Schell ChinaTalk ein längeres Interview gegeben. Im Gespräch mit Jordan Schneider (ChinaTalk) und Alexander Boyd (China Books Review) erläutert und konkretisiert er seine These. Schell sieht Gemeinsamkeiten zwischen Mao und Trump, aber aucb Unterschiede. Beginnen wir mit den Ähnlichkeiten. Mao wie Trump hatten dominierende Väter, die sie beide hassten. Beide hatten viele Frauen. Schell: „What that suggests is that they need to have that kind of affirmation and signs that they win people over.” Trump spreche von Frauen als Objekten. “Mao clearly was the same.” Ähnlich tick(t)en Mao und Trump in ihren Ansichten über den Staat. „Mao had a great antipathy against bureaucratism.“ Er betrachtete „disorder as a creative force.” Trump hat ebenfalls Freude und Interesse an der Zerstörung von Institutionen. Nun zu den Unterschieden. Trump kam durch die Siege in zwei Wahlen an die Macht, Mao durch den Sieg im Bürgerkrieg. Gravierend sind die Unterschiede, was die Ideologie anbetrifft. Schell: „Mao had a very highly evolved ideological agenda.“ Trump hingegen nicht. “I think that’s one of the big differences between Trump and Mao”, sagt Schell. “Mao was a very intelligent man and actually a good writer, a good poet. He thought” Und Trump? “I don’t think Trump thinks. He acts almost like an animal.”

Info:

Der Artikel von Orville Schell in Project Syndicate: https://www.project-syndicate.org/commentary/donald-trump-mao-zedong-cultural-revolution-parallels-by-orville-schell-2025-02

Das Interview mit Orville Schell in ChinaTalk: https://www.chinatalk.media/p/maga-mao-echoes-with-orville-schell

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