China hat 54 ethnische Gruppen. Ihre Angehörigen machen rund acht Prozent der chinesischen Bevölkerung aus. Die restlichen 92 Prozent sind Han-Chinesen. Mit den Minderheiten und ihrer öffentlichen Darstellung befasst sich Emily Kossak in ihrem Newsletter „How to China“. Darin schreibt sie von einer „Disneyfizierung chinesischer Minderheiten.“ Man erlebe sie meist nur tanzend und singend, und dabei würden sie stets bunte Trachten tragen – ob in der berühmten Neujahrsgala im Staatsfernsehen oder beim Nationalen Volkskongress. Disneyfizierung bedeutet für sie: „Unterhaltsam. Glatt. Kindessicher. Verzaubernd und zuckersüß.“ Es sei der Versuch der chinesischen Regierung, ethnische Identitäten gewaltlos, und doch mit Zwang, in ihre Vorstellung einer harmonischen Volksrepublik einzugliedern.
Info:
Hier das Stück über die Disneyfizierung ethnischer Minderheiten im Newsletter von Emily Kossak:
https://steadyhq.com/de/emilys-china-news/posts/0dc148b3-9e12-4c9c-bb60-39c21024492d