ARTIKEL I Besuch in Xiong’an

Long Ling schreibt regelmäßig ein Diary in London Book Reviews. Dort wird er als „government official in Beijing“ ausgewiesen. Es ist davon auszugehen, dass die Funktionsbezeichnung stimmt, aber nicht der Name. Denn Long Ling schreibt ziemlich offen und kritisch. Das tut er auch in seinem jüngsten Stück „In the new Beijing“. Das neue Beijing ist eine Millionenstadt namens Xiong’an, die in den vergangenen acht Jahren 120 Kilometer südlich der Hauptstadt entstanden ist. Viele Beijinger sollen in diese neue Retortenstadt umziehen – vor allem die, die in den Staatsunternehmen arbeiten. Ihnen wurde signalisiert: umziehen oder Job weg. Mit einer guten Freundin, die diese Alternative vorgesetzt bekam, ist Long Ling Ende vergangenen Jahres nach Xiong‘an gefahren und hat darüber einen Artikel in der London Book Review geschrieben. Er berichtet von einem fast leeren sechsspurigen Highway von Beijing nach Xiong‘an, einem seit 2023 geöffneten Krankenhaus, in dem offenbar keine Patienten liegen. Und er schreibt von einem Besuch im Xiong‘an New Area´s Computing Centre, wo alle Informationen über die Bewohner gesammelt werden. Spitzname: „Eye of Xiong‘an“. Immerhin positiv vermerkt seine Mitfahrerin, die mit ihrem Mann wohl bald nach Xiong’an umziehen muss: „That is one of the pros of moving here – you can buy an apartment at lower than market prices, and it may turn into a small fortune.”

Info:

Hier der Artikel von Long Ling in London Book Reviews:

https://www.lrb.co.uk/the-paper/v47/n06/long-ling/diary

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