Vor fast zwei Jahren wurde während der Sitzung des Nationalen Volkskongresses die Forschungs- und Technologiepolitik in China neu organisiert. Es wurde eine Central Science and Technology Commission (CSTC) installiert. Sie ist direkt beim Ständigen Ausschuss des Politbüros, also dem entscheidenden Gremium der KP, angesiedelt. Chef der Kommission wurde Ding Xuexiang, selbstverständlich Mitglied des Ständigen Ausschusses und enger Vertrauter von Xi Jinping. Welche Rolle die neu geschaffene CSTC in der chinesischen Technologiepolitik spielt, beschreibt Jackson Martin, Forscher beim amerikanischen Thinktank Macro Polo, in „The Technocracy: Making the MOST of Institutional Power to Advance China’s Innovation“. Für Martin ist die CSTC die „decision-making authority“. Sie habe „the authority to execute policy and allocate funding – where the real power lies.” Andere Institutionen seien hingegen nur ausführende Organe, auch das Ministry of Science and Technology (MOST). Martin konzidiert, dass die CSTC “certainly has more teeth and is more able to bare them.” Aber er schreibt auch: “Its attempt to reshape China’s sci-tech ecosystem will likely be arduous. Beijing insists on directing the show, but whether the myriad actors will faithfully play their parts is far from a guarantee.”
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Den Artikel von Jackson Martin über die Neu-Organisation der chinesischen Technologiepolitk gibt es hier: