Europas Firmen klagen über die ungleichen Bedingungen und die zunehmende Konkurrenz in China. Außerdem schwächelt Chinas Wirtschaft. Und da ist noch der politische Ruf nach De-Risking. Alles Faktoren, die eigentlich europäische Unternehmen vor Investitionen in China abschrecken müssten. Doch das sei nicht der Fall, konstatieren die Autoren der Rhodium-Studie “Don’t Stop Believin’: The Inexorable Rise of German FDI in China”. Im zweiten Quartal 2024 betrugen die europäischen Direktinvestitionen (Foreign Direct Investment, FDI) in China 3,8 Milliarden Euro. Ein Wert, der so hoch ist wie in den boomenden und sorgenfreien Jahren zu Beginn der 2010er Jahre. Wie kann das sein? Die Antwort: Die Deutschen sind schuld. Während in anderen europäischen Ländern Zurückhaltung geübt wird, powern die Deutschen. Zwischen 2022 und Mitte 2024 tätigten deutsche Unternehmen über 65 Prozent aller EU-Investitionen in China. Besonders auffällig ist die deutsche Autoindustrie. Sie investiert munter weiter, während zum Beispiel die französische Stellantis-Gruppe (Peugeot, Citroen) ihr Engagement in China reduziert oder der japanische Nissan-Konzern ganz aus dem Markt aussteigt. Warum das so ist, erklären die Autoren so: „German firms face less political pressure to diversify away from China than US and Japanese companies.”
Info:
Hier der Report der Rhodium Group: https://rhg.com/research/dont-stop-believin-the-inexorable-rise-of-german-fdi-in-china/