Der US-Wahlkampf wird auch sehr genau in China verfolgt. Offiziell gibt es natürlich keine Stellungnahmen oder gar Präferenzen, würde auch nicht zur Nichteinmischungspolitik Chinas passen. Trotzdem wird spekuliert. Zum Beispiel von Kaiser Kuo. In seinem Sinica-Podcast vom 28. August stellt er die Frage: „Does Beijing Really Wants Trump?“ Er sieht „no clear consensus that we can see among Chinese elites”. Aber in den sozialen Medien konstatiert er mehr Trump- statt Harris-Befürworter. Die Trump-Fans klassifiziert er in drei Gruppen. Die erste Gruppe würde seinen „direkten“ Stil und sein ethno-nationalistisches Ethos bewundern. Die zweite Gruppe glaubt, dass China von Trumps isolationistischem und nicht-interventionistischem Kurs profitierte. Eine dritte Gruppe meint, ein Trump-Sieg wäre desaströs für Amerika. Wenn sich zum Beispiel die USA wieder aus dem Paris-Abkommen zurückzögen, würde das China helfen: „China look better by comparison.“ Außerdem würde das ein strategisch unabhängigeres Europa zur Folge haben, was im Interesse Chinas liege.
Info:
Hier geht es zum Sinica-Podcast von Kaiser Kuo:
https://www.sinicapodcast.com/p/does-beijing-really-want-trump?utm_source=substack&utm_medium=email