Edward Wong gehört zu den Top-Journalisten der New York Times. Derzeit ist er diplomatischer Korrespondent des Pflichtorgans für Amerikas Ostküstenelite. Von 2008 bis 2016 war er Chef des Büros In Beijing. Wong – der Name verrät es – ist chinesischer Herkunft. Sein Vater Yook Kearn Wong wurde in den 30er Jahren in Hongkong geboren. Er erlebte 1941 die Invasion der Japaner, floh mit seiner Familie nach Taishan in die benachbarte Provinz Kanton, diente in den Gründungsjahren der Volksrepublik in der Volksbefreiungsarmee unter anderem in Xinjiang, ehe er 1962 desillusioniert China Richtung Hongkong verließ. Später wanderte er in die USA aus, wo er in Washington in diversen Restaurants arbeitete und heute als über 90Jähriger lebt. All dies erzählt Sohn Edward in seinem soeben erschienenen Buch „At the Edge of Empire: A Family’s Reckoning with China“. Es ist aber weit mehr als nur eine Familiensaga. Geschickt verwebt der mehrfach ausgezeichnete Journalist die familiären Ereignisse mit der großen Politik. So entstand ein Buch über die Irrungen und Wirrungen Chinas in den vergangenen fast 100 Jahren. Die Rezensionen fielen alle lobend bis überschwänglich aus. Höchstes Lob kam von Evan Osnos, der Wongs Werk mit dem Weltbestseller „Wilde Schwäne“ von Jung Chang vergleicht.
Info:
Edward Wong: At the Edge of Empire: A Family’s Reckoning with China, 464 Seiten, Viking, 29,99 $.