Am 22. Januar stellten Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian das Programm der kommenden Berlinale vor. Sie wird vom 15. bis 25. Februar stattfinden. Für das Führungsduo der Berlinale war es die letzte Programm-Pressekonferenz. Die beiden werden im April von der Amerikanerin Tricia Tuttle, früher Leiterin des London Film Festivals, abgelöst. Bei der diesjährigen Berlinale werden wieder viele Filme mit direkter und indirekter chinesischer Beteiligung gezeigt. In dem 20 Filme umfassenden Wettbewerb ist die Volksrepublik China nicht vertreten. Dagegen ist Taiwan als Co-Produzent der Filme Black Tea und Shambhala mit im Wettbewerb dabei. Hier eine Übersicht der Filme mit chinesischer Beteiligung in alphabetischer Reihenfolge
All Shall Be Well von Ray Yeung; Hongkong, 2024; Als ihre Lebensgefährtin Pat unerwartet stirbt, muss Angie um die Wohnung bangen, in der das Paar über dreißig Jahre gemeinsam gelebt hat. Für Angie beginnt ein später Emanzipationsprozess, bei dem sie von ihrer Wahlfamilie unterstützt wird. (Panorama | Weltpremiere)
Black Tea von Abderrahmane Sissako; Frankreich / Mauretanien / Luxemburg / Taiwan / Côte d’Ivoire 2024; Aya ist Anfang 30 und stammt von der Elfenbeinküste. Sie steht kurz vor der Hochzeit mit ihrem Verlobten. Zum Erstaunen aller lässt Aya an ihrem Hochzeitstag die Vermählung platzen. Daraufhin wandert sie nach Asien aus. Aya findet dort Arbeit in einem Geschäft, das auf Tee-Export spezialisiert ist. Dort lernt sie auch den 45-jährigen Chinesen Cai kennen. Beide verlieben sich ineinander. Ihre aufkeimende Romanze muss sich den Turbulenzen der Vergangenheit und den Vorurteilen ihres Umfelds stellen. (Wettbewerb | Weltpremiere)
Dormir de olhos abertos (Sleep With Your Eyes Open) von Nele Wohlatz; Brasilien/Taiwan/Argentinien / Deutschland 2024; (Encounters | Weltpremiere)
In the Belly of a Tiger von Siddartha Jatla; Indien/USA/Volksrepublik China / Indonesien / Taiwan 2024, Ein älteres Paar. Bhagole und Prabhata sind verschuldete Bauern. Er beschließt, sich von einem Tiger töten zu lassen, um die Familie zu retten. Die letzte Nacht: eine surreale Liebesgeschichte. Der Film: mythologisch, expressionistisch und tieftraurig. (Forum | Weltpremiere)
Jia ting jian shi (Brief History of a Family) von Lin Jianjie; Volksrepublik China/Frankreich/Dänemark / Katar 2024; Das Schicksal einer wohlsituierten chinesischen Familie verstrickt sich auf mysteriöse Weise mit einem rätselhaften neuen Freund des einzigen Sohnes. Unterdrückte Gefühle, enttäuschte Erwartungen und Geheimnisse kommen ans Licht. (Panorama | Europäische Premiere | Debütfilm)
Jing guo (Goodbye First Love) von Shuli Huang; USA 2024; Er besucht ihn während einer beruflichen Reise durch Europa. Seit 2015, damals in Beijing, haben sie sich nicht mehr gesehen. Dies könnte das letzte Mal sein, dass sie sich treffen. (Berlinale Shorts | Weltpremiere)
Kong fang jian li de nv ren (Some Rain Must Fall) von Qiu Yang; Volksrepublik China/USA/Frankreich / Singapur 2024; (Encounters | Weltpremiere | Debütfilm)
The Periphery of the Base von Zhou Tao; Volksrepublik China 2024; In der unerbittlichen Natur der Wüste Gobi entsteht unter der sengenden Hitze ein Infrastrukturprojekt von solch immensem Ausmaß, dass die Individuen, die sich in ihm bewegen, im Vergleich winzig erscheinen. (Forum Expanded | Weltpremiere)
Republic von Jin Jiang; Singapur/Volksrepublik China 2023; Einen privaten Mikro-Klub mit Hochbett für die Liebe und feiner Musik hat Eryang aus seiner Beijinger Gruft gemacht. Null Platz – viel Zeit, leidenschaftlich und psychedelisch totgeschlagen. Man trinkt und sinniert: über Geld, Kosmos und Kommunismus. (Forum | Europäische Premiere | Dokumentarische Form)
Re tian wu hou (Remains of the Hot Day) von Wenqian Zhang; Volksrepublik China 2024; China, Ende der 1990er-Jahre, ein Mittagessen in der Großfamilie. Der Vater arbeitet im fernen Shenzhen und ist nur selten zu Hause, die Großmutter kocht und behält die Kinder im Blick. Unbeschwertheit, Sehnsucht und Übermüdung liegen in der Luft. (Berlinale Shorts | Weltpremiere)
Room 404 von Elysa Wendi, Wai Shing Lee; Polen/Hongkong, China 2023; Ein nicht enden wollender Taifun hält ein Künstlerduo in seinem Hotelzimmer in Hongkong fest. Von der Außenwelt isoliert und von den Protesten in der Stadt berührt, hinterfragen sie ihre Rolle als Filmemacher*innen in herausfordernden Zeiten. (Forum Expanded | Internationale Premiere)
Shambhala von Min Bahadur Bham; Nepal/Frankreich/Norwegen/Hongkong/ Türkei / Taiwan / USA / Katar 2024; Die Protagonistin macht sich mit ihrem Pferd auf die Suche nach einem ihrer Ehemänner. Während ihrer Reise durch die erhabene Landschaft im Himalaya-Gebirge durchläuft die junge Frau einen Prozess der Selbsterkenntnis und Selbstbefreiung.[ (Wettbewerb | Weltpremiere)
Shi ri fang gu (Sojourn to Shangri-La) von Lin Yihan; Volksrepublik China 2023; Ein aufwendiges Mode-Shooting am Strand steht an, aber die dafür errichtete Kulisse wurde über Nacht vom Meer verschluckt. Während die junge Assistentin mit allen Mitteln versucht, sie wiederzufinden, gleitet der Film kaum merklich ins Magische über. (Berlinale Shorts | Internationale Premiere)
A Summer’s End Poem (Sommer, Ende) von Lam Can-zhao; Volksrepublik China/Schweiz/Malaysia 2024; Kurz bevor die Ferien vorbei sind, möchte sich ein Junge vom Land seinen Traum von einer coolen Frisur erfüllen – mit überraschendem Ergebnis. Eine Geschichte über den Abschied von der Kindheit und das poetische Ende eines Sommers. (Generation Kplus | Weltpremiere | Kurzfilm)
Wu Suo Zhu (Abiding Nowhere) von Tsai Ming-liang; Taiwan/USA 2024; (Berlinale Special | Weltpremiere)
Xiao Ban Jie (The Great Phuket) von Liu Yaonan; Frankreich/Hongkong/Deutschland / Belgien 2024; Der 14-jährige Li Xing lebt in einer von Zerfall und Wiederaufbau gekennzeichneten Gegend. Die Schule bringt ihm nichts als Probleme, von seiner Familie kommt keine Hilfe. Eines Tages findet er einen unterirdischen Unterschlupf, in dem seltsame Dinge geschehen … (Generation 14plus | Weltpremiere | Debütfilm)