WER MACHT WAS? Deutschland, deine Sinologen (27 und Schluss). Heute: Chinazentrum an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

In Deutschland gibt es an vielen Universitäten, aber auch an einigen Fachhochschulen die Möglichkeit Sinologie oder sogenannte Kombi-Studiengänge – meist mit Wirtschaft – zu studieren. Die Unis haben dabei unterschiedliche Schwerpunkte. Manche lehren vorwiegend das moderne China, manche eher das alte China, die meisten beides. In dieser Serie werde ich die sinologischen Abteilungen an den deutschsprachigen Universitäten und ihre Geschichte, ihre Schwerpunkte und ihre Lehrenden vorstellen. Heute ist das Chinazentrum an der Christian-Albrechts-Universität Kiel dran. Dieses ist nicht mit einer sinologischen Fakultät vergleichbar, da es kein Vollstudium anbietet, sondern „nur“ ein Begleitstudium. Weil aber auch dort Studierenden Sprache und Wissen über China vermittelt wird, haben wir die China-Zentren in diese Reihe aufgenommen. Mit dieser Folge beschließen wir dies Serie „Deutschland, deine Sinologen“. In loser Folge werden wir in den kommenden Ausgaben auf die Sinologien an den Universitäten in Österreich und der Schweiz eingehen.  

Geschichte: Das Chinazentrum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wurde am 12. Dezember 2012 feierlich eröffnet. „Es war eine Notwendigkeit“, erklärte Gründungsdirektorin Angelika Messner zur Motivation, an der Uni Kiel im Jahr 2012 ein Chinazentrum zu gründen. Alle acht Fakultäten der Hochschule hätten damals ihren Bedarf an mehr China-Kompetenz zum Ausdruck gebracht. In erster Linie sprachliche Kompetenz, aber auch kulturelle und historische Einblicke waren nötig. Verankert ist das Zentrum in der Philosophischen Fakultät.

Personen: Leiter des Chinazentrums ist Professorin Angelika Messner (die leider für ein Gespräch nicht zur Verfügung stand). Sie studierte Sinologie, Medizin(geschichte) und Anthropologie in Innsbruck, Wien und Freiburg. Die Stelle des Koordinators, die zuletzt Carsten Krause innehatte, ist derzeit (noch) nicht wieder besetzt. Sie wird kommissarisch von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Lena Liefke wahrgenommen. Von drei Mitarbeitern zu Beginn ist das Chinazentrum auf inzwischen zehn Mitarbeiter gewachsen. Die meisten davon sind im Sprachunterricht tätig.

Studium: Die Lehrveranstaltungen des Chinazentrums stehen den Studierenden aller acht Fakultäten der CAU offen. Derzeit kann die chinesische Sprache in acht verschiedenen Levels erlernt werden. Dazu gibt es noch Kurse in Fachchinesisch für Juristen, Agrar-, Natur- und Wirtschaftswissenschaftler („Business Chinese“). Rund 100 Studierende nehmen das Angebot jedes Semester wahr. Anfang 2022 wurde das Chinazentrum als offizielle Prüfungsstelle für das chinesische Sprachniveau nach HSK anerkannt. „Unsere Universität ist damit bundesweit die einzige universitäre Einrichtung, die diesen Sprachtest vornehmen darf“, schreibt Direktorin Messner in einer Pressemitteilung. Neben Sprachkursen werden auch Seminare in Landeskunde, Kultur- und Wissenschaftsgeschichte sowie medizinischer Anthropologie und Digitalisierung angeboten. 

Info:

Homepage des Chinazentrums an der CAU Kiel: https://www.chinazentrum.uni-kiel.de/de

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