ARTIKEL I Ein-China-Politik

Im Zuge der Auseinandersetzung um Taiwan rückt ein Terminus immer mehr in den Blickpunkt: die Ein-China-Politik. Danach gibt es nur einen chinesischen Staat. Für fast alle Staaten dieser Welt ist das die Volksrepublik China, nur für ein paar wenige ist es die Republic of China, also Taiwan. Doch so einfach ist es nicht, schreibt Chong Ja Ian (non-resident scholar bei Carnegie China) in seinem Artikel „The Many ´One Chinas´ “. Schon China und die USA interpretieren die Ein-China-Politik anders, ebenso Taiwan. Es herrscht weltweit ein Wirrwarr, wie die „Ein-China-Politik“ zu definieren ist. Chong versucht in seinem Artikel etwas Ordnung in das Definitions-Chaos zu bringen. Basierend auf einem Essay von Lee Tzu-wen aus dem Jahre 1996 hat Chong dessen neun verschiedene Positionen zur Ein-China-Politik übernommen, aktualisiert und um eine weitere Position erweitert. Es zeigt sich, dass die EU-Länder keine einheitliche Position haben. Sie definieren laut dieser Aufstellung von Chong ihre jeweilige Ein-China-Politik recht unterschiedlich. Deutschland ordnet er übrigens in folgende Kategorie ein: „Neither recognizes PRC as sole legitimate government of China nor mentioning Taiwan´s sovereignty“. Der Artikel von Chong ist keine leichte Kost und hinterlässt den Leser mit der Erkenntnis, dass die vermeintlich simple „Ein-China-Politik“ ein höchst komplexes Gebilde ist.

Info:

Hier geht es zum Artikel „The Many ´One Chinas´ “ von Chong Ja Ian:

https://carnegieendowment.org/2023/02/09/many-one-chinas-multiple-approaches-to-taiwan-and-china-pub-89003

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