Das chinesische System ist unfähig, Innovationen zu kreieren, weil es keine Freiräume zum (Nach-)Denken anbietet. So der gängige Vorwurf vieler im Westen. Aber dies sei „a common misconception“ schreiben die beiden Autoren Ian Clay und Robert D. Atkinson (beide von der Information Technology and Innovation Foundation, ITIF) in ihrem Report „Wake Up, America: China is Overtaking the United States in Innovation Capacity”. Sie untersuchten anhand mehrerer Indikatoren – von Forschungsausgaben über Patente und High-Tech-Produkte – Chinas Innovationsfähigkeit im vergangenen Jahrzehnt und kamen dabei zu folgendem Ergebnis: „The last decade was marked by dramatic evolution in China´s innovation capabilities and strategies“. Viele Länder seien beim Übergang vom „Imitator“ zum „Innovator“ gescheitert, aber nicht China. Die Autoren räumen auch mit einem weiteren Vorurteil auf. Es gehe nicht darum, wer als erster eine Idee entwickle: „It is more importantly who can deliver a superior product“. Und bei Letzterem sei China stark. Trotz dieses positiven Zeugnisses für China sehen sie aber auch Herausforderungen bei der technologischen Aufholjagd. Das betrifft vor allem das demographische Problem, die geringe Produktivität und den zunehmenden Einfluss des Staates. Die Studie ist ein Augenöffner für die, die immer noch glauben, China sei eine Kopiermaschine.
Info:
Hier geht es zur Studie „Wake Up, America“: https://itif.org/publications/2023/01/23/wake-up-america-china-is-overtaking-the-united-states-in-innovation-capacity/