Wenn sie eine Schlange hungriger Menschen vor einem schicken Restaurant in einer x-beliebigen chinesischen Großstadt sehen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich diese vor einem Restaurant namens Din Tai Fung befindet. Plätze in den Lokalen dieser Kette sind begehrt. Din Tai Fung ist eine Erfolgsgeschichte. Qualität, Einrichtung, Service – alles passt. Eine der Hongkonger Filialen bekam sogar einen Michelin-Stern verliehen. Die Restaurants sind spezialisiert auf Dim Sum und insbesondere Xiaolongbao, die köstlichen Shanghaier Teigtaschen, die mit einem Schuss Brühe gefüllt sind. Dabei hat diese Kette ihren Ursprung gar nicht in Shanghai, sondern auf Taiwan. Dorthin floh in den Wirren des Bürgerkriegs Yang Bing-Yi, der aus der Provinz Shanxi stammte. Er arbeitete dort bei einem Speiseölhändler, ehe er sich in diesem Gewerbe mit seinem Unternehmen Din Tai Fung selbstständig machte. Das Geschäft lief mehr schlecht als recht, so dass er und seine Frau Lai Pen-Mei entschieden, einen Teil ihres Ladens als Restaurant zu benutzen. Das war ihre Rettung – und gleichzeitig der Start eines Riesenerfolges. Din Tai Fung wuchs und wuchs. Ein oder vielleicht das Erfolgsrezept: Man perfektionierte das Filialsystem, alles soll nach einheitlichen Regeln ablaufen. Systemgastronomie eben. So ist zum Beispiel Form und Gewicht der Xiaolongbao genau vorgeschrieben: 5 Gramm Teighülle, 15 Gramm Füllung. Mittlerweile gibt es über 170 Restaurants über ganz China verteilt, aber auch in einigen südostasiatischen Ländern, Japan, Korea, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA und – seit Mitte 2018 – auch in Europa, in London. Bleibt nur noch die erwartungsvolle Frage: Wann kommt Din Tai Fung endlich nach Deutschland?
Info:
Hier ein kurzes Video über Geschichte von Din Tai Fung und wie man dort Xiaolongbao macht: https://www.youtube.com/watch?v=cWoL0SNgq_Q