ESSEN I Lamian-Boom

Lanzhou ist die Hauptstadt der Provinz Gansu im Nordwesten Chinas. Bekannt ist sie als Ausgangspunkt von Reisen in die Wüste und dann weiter die Seidenstraße entlang. Aber viele Chinesen kennen sie aus einem anderen Grund – wegen ihrer Nudeln, den Lamian. Es handelt sich um eine relativ schlichte Nudelsuppe, in der feine Rindfleischscheiben, Frühlingszwiebeln und Koriander neben den Nudeln in einer Rinderbrühe schwimmen. Das Besondere sind freilich die handgezogenen Nudeln (siehe das Video unter Info). Derzeit sind die Lamian auf Siegeszug durch Chinas Großstädte. Allein in Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen soll es über 1900 Lanzhou-Nudelrestaurants geben. Vor allem drei Ketten tragen zur Verbreitung dieser Spezialität aus dem Nordwesten Chinas bei: Zhang Lala, Mayongji und Chen Xianggui. Der Boom erinnert an den Boom mit dem Milchtee, bei dem in den vergangenen Jahren auch landesweite Ketten wie Heytea oder Nayuki entstanden sind. Chinas Gastronomiewelt ist noch nicht so filialisiert wie die anderer Nationen. Während in Japan oder den USA rund die Hälfte aller Restaurants oder schlichteren Essens-Lokalitäten von Ketten betrieben werden, beträgt ihr Anteil in China nur zehn Prozent. Da besteht also noch großes Wachstumspotential. Das zieht vor allem Investoren an, die auch die Lamian-Ketten als lukratives Investment entdeckt haben. Mit den Lanzhou-Nudeln kann man schnell viel Geld verdienen, denn ihre „Produktion“ ist sehr effizient und geht sehr schnell. In fünf Minuten sind die Nudeln auf dem Tisch: Die Fünf-Minuten-Terrine made in China – frisch und schmackhaft.

Info:

Hier ein Video, wie man Lamian macht: https://www.youtube.com/watch?v=WmwRAnd-mQo

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