H&M, Primark, Zara – diese Marken der Fast-Food-Fashion kennt man inzwischen, schließlich sind ihre Shops nahezu überall auf der Welt vertreten. Doch diese globalen Modeketten haben inzwischen einen großen Herausforderer aus China: Shein (gesprochen She – in). Noch nie gehört? Dann sind Sie wahrscheinlich über 40. In diesem Falle fragen Sie Ihre Kinder oder Enkel. Oder Sie lesen einfach hier weiter. Shein bietet Mode zu unschlagbar günstigen Preisen an, und zwar nur online. Es gibt keine Läden- außer ein paar Pop-Up-Stores. Das spart Kosten. Täglich werden im Schnitt 2000 neue Klamotten ins Netz gestellt. Shein ist eine gigantische Produktions – und Vertriebsmaschine. Designet und produziert wird an vier Standorten in China (am Hauptsitz in Nanjing sowie in Shenzhen, Guangzhou und Hangzhou), verkauft wird in 220 Ländern der Welt, aber überraschenderweise nicht in China. Der Umsatz soll rund zehn Milliarden Dollar betragen. Mitte Mai überholte Shein sogar Amazon bei den Downloads von Shopping Apps. Shein hat eine gigantische Zahl von Follower auf den Teenie-Apps TikTok und Instagram. Außerdem spannt das Unternehmen Influencer wie Addison Rae und Künstlerinnen wie Katy Perry oder Rota Ora als Werbeträgerinnen ein. Der Kopf hinter Shein ist ein gewisser Chris Xu (chinesisch: Xu Yangtian). Im Oktober 2008 gründete er einen ersten Online-Shop, der Brautkleider verkaufte. 2014 startete er mit Shein durch, erst mit Damenmode, später auch mit Bekleidung für Männer und Kinder sowie Accessoires. Das US-Magazin Forbes schreibt, er sei in den USA geboren und habe an der Washington University studiert. Chinesische Quellen behaupten hingegen, er sei in der Provinz Shandong geboren und habe an der Qingdao University of Science and Technology studiert. Man könnte ihn fragen, aber er gibt keine Interviews. Der Mann ist ein Phantom, von dem lediglich vier Fotos existieren. Eine Aura des Mysteriösen umgibt ihn und das Unternehmen. Im Impressum der deutschen Website von Shein stehen lediglich eine Hongkonger Adresse und eine deutsche Handynummer. Doch offenbar will Xu mit seinem Unternehmen demnächst an die Börse. Spätestens dann muss der Modeunternehmer die Hosen runterlassen, was hier natürlich nur symbolisch gemeint ist.
Info:
Die deutsche Webseite von Shein gibt es hier: https://de.shein.com/ Die bislang umfangreichsten Informationen über das verschlossene Unternehmen habe ich hier gefunden: