CHINAHIRN fragt….

Doris Fischer*, warum die Deutsche Gesellschaft für Asienkunde (DGA) ein Plädoyer gegen die Polarisierung in der deutschen China-Diskussion veröffentlich hat**.  Frau Fischer, Wer hatte die Idee ein solches Plädoyer zu erstellen und zu publizieren? Die Idee, dass die DGA sich zu der wachsenden Polarisierung äußern sollte, ist schon im Winter aufgekeimt. Ich habe letztlich einen Vorschlag entworfen und innerhalb von fünf Tagen haben wir den überarbeitet und anschließend online gestellt. Es bestand da großer Konsens, daher ging es dann schnell. Warum gerade jetzt? Viele von uns waren entsetzt, dass der Ausbruch des Coronavirus in China zunächst nur mit Kritik an China, manchmal sogar Häme, in derÖffentlichkeit wahrgenommen und verbunden wurde. Es war dann ein konsequenter Schritt, das Unbehagen über die wachsende Polarisierung der Welt, aber eben auch in der Forschungslandschaft, das wir in Gesprächen gespürt haben, in einem Statement der DGA zum Ausdruck zu bringen. Wie sind Sie mit der bisherigen Resonanz zufrieden?  Die Reaktionen waren überwiegend positiv, zugleich hat das Statement auch Diskussionen ausgelöst, was wir gut finden. Mit Freude haben wir zur Kenntnis genommen, dass es inzwischen neuere Beiträge gibt, die zu unserem Statement verlinken.

*Doris Fischer ist Inhaberin des Lehrstuhls für China Business and Economics an der Universität Würzburg. Sie ist auch Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Asienkunde (DGA).   

**Das Plädoyer ist auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Asienkunde einzusehen: www.asienkunde.de

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