In vielen deutschen Städten werden in den nächsten Wochen wieder große Reklametafeln zu sehen sein, auf denen Werbung für die chinesische Tanzgruppe Shen Yun gemacht wird. Vom 28, Januar bis 12. April gastiert die Truppe in Berlin, Frankfurt, Mülheim an der Ruhr, Ludwigsburg, Leipzig, Füssen und Dortmund. Der Deutschland-Auftritt ist Teil der jährlichen Welttour von Shen Yun: 150 Auftritte in fünf Monaten – von Paris bis New York. Die wenigsten Besucher wissen, wer hinter diesem künstlerischen Unternehmen steckt. Es ist Falun Gong – für die einen eine religiöse Bewegung, für mich eine Sekte. In den vergangenen Monaten haben sich zwei Reporter der New York Times, Nicole Hong und Michael Rothfeld, intensiv mit Shen Yun auseinandergesetzt und zwischen August und Dezember 2024 einige Artikel verfasst. In der Ausgabe vom 30. Dezember ziehen sie ein Fazit ihrer Recherche: „The dance group has exploited its young performers while amassing huge wealth for the Falun Gong religious movement.” Shen Yun ist eine Riesen-Geldmaschine für Falun Gong. Sie soll 266 Millionen Dollar an Assets haben, schreiben die beiden Reporter. Und durch die jährlichen Tourneen kommen weiter Millionen hinzu. Die Eintrittspreise sind hoch. In der Frankfurter Jahrhunderthalle zum Beispiel kosten die Tickets zwischen 53 und 153 Euro. Die Recherchen ergaben auch, dass die Zeitung Epoch Times, die in vielen China-Restaurants ausgelegt wird, ein Propagandaorgan für Falun Gong und Shen Yun ist. Seit 2008 seien über 17 000 Artikel über Shen Yun in Epoch Times erschienen. Über diese Querverbindungen, aber auch über Falun Gong und ihrem Führer Li Hongzhi spricht Gastgeber Kaiser Kuo mit den beiden Reportern in seinem aktuellen Sinicia-Podcast.
Info:
Hier der Artikel in der New York Times vom 30. Dezember: https://www.nytimes.com/2024/12/30/nyregion/shen-yun-nyt-falun-gong.html
Und hier der Sinica-Podcast mit Nicole Hong und Michael Rothfeld: https://podcasts.apple.com/us/podcast/inside-shen-yun-and-the-epoch-times-with-nyts/id1121407665?i=1000683328894