Es gibt eine neue Achse des Bösen. Diesen Eindruck kann man gewinnen, wenn man die neueste „Annual Threat Assessment“ (jährliche Bedrohungsanalyse) der amerikanischen Geheimdienste liest. Anders als unter George W. Bush besteht sie aber nicht mehr aus den Ländern Irak, Iran und Nordkorea, sondern aus China, Russland, Iran und Nordkorea. Jedem dieser vier Staaten wird ein eigenes Kapitel gewidmet. An erster Stelle steht dabei China, das gleichzeitig „ambitious but anxious“ sei. Inzwischen habe China “the capabilities to directly compete with the United States and U. S. allies”. Das zeige sich insbesondere in der Technologie: “China seeks to become a world S&T superpower to use its technological superiority for economic, political and military gain” (S&T steht für Science & Technology). Sorgen bereitet den US-Geheimdiensten das chinesische Militär: “Beijing will focus on building a fully modernized national defense and military force by 2035”. Einen Schwachpunkt haben sie freilich auch entdeckt: “During the next few years China’s economy will slow because of structural barriers and Beijing’s unwillingness to take aggressive stimulus measures to boost economic growth.”
Info:
Die „Annual Threat Assessment 2024“ der US Intelligence Community kann man hier downloaden:
https://www.dni.gov/files/ODNI/documents/assessments/ATA-2024-Unclassified-Report.pdf