Guojie Zhang war ein anerkannter Biologe an der Universität Kopenhagen. Doch ihm wurde Nähe zum chinesischen Militär unterstellt. Zhang dementierte dies, verließ aber frustriert die dänische Hauptstadt und wechselte an die Zhejiang Universität. Mit der Beschreibung dieses Falls fängt das Working Paper „Return to Sender: Scientists in a Geopolitical Stress Test“ von Andrea Braun Střelcová an. Er ist kein Einzelfall. Immer mehr chinesische Wissenschaftler kommen in diesen Verdacht, ob in den USA oder in Europa. Viele gehen deshalb in ihr Heimatland zurück. Längst kann man von einem Trend sprechen. „Reverse migration“ nennt ihn Braun Střelcová. Die Ursache dieser Entwicklung sieht die Wissenschaftlerin, die am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin forscht, in einem „clash of perspectives“. Während die chinesischen Wissenschaftler die Position vertreten, ihre Forschung sei per se unpolitisch und rein wissenschaftlich motiviert. Diese hehren Motive nehmen ihnen im Westen Politiker wie Öffentlichkeit nicht ab und unterstellen ihnen finstere Motive bis hin zur Spionage. Warum es zu diesen unterschiedlichen Erklärungen der Forschungsarbeit chinesischer Wissenschaftler im Westen kommt, erklärt Braun Střelcová in diesem sechsseitigen Papier.
Info:
Hier der Artikel “Return to Sender: Scientists in a Geopolitical Stress Test“:https://www.mpiwg-berlin.mpg.de/sites/default/files/2024-01/OP14_Andrea%20Braun%20Strelcova_%20Return%20to%20sender.pdf