Das Mercator Institute for China Studies (Merics) fragte im Dezember 850 China-Experten und -Watcher, wie sich China und die Beziehungen Europas zu China entwickeln werden. Das Ergebnis der Umfrage ist auf 15 Slides zu sehen. Wenig überraschend ist das Ergebnis, dass 85 Prozent der Befragten erwarten, dass Xi Jinping seine Macht verfestigen wird. „Common Prosperity“ werde der Slogan Nummer Eins in diesem Jahr sein – weit vor „self-reliance“ und „dual circulation“. Für mich überraschend setzten die Befragten als innenpolitische Priorität die Bereitstellung von ausreichender Energie an die erste Stelle. Was die Auswirkungen der Olympischen Winterspiele betrifft, so glaubt die Mehrheit, dass sich dadurch Chinas Image eher verschlechtern werde. Wenig optimistisch sind die China-Experten, was die Beziehungen zwischen der EU und China angeht. Etwas mehr als zwei Drittel gehen davon, dass sich die politischen Beziehungen eher verschlechtern werden. Bei den wirtschaftlichen Beziehungen sieht das Bild etwas rosiger aus. Fast die Hälfte erwartet, dass die Beziehungen zumindest stabil bleiben. Eine große Mehrheit spricht sich dafür aus, sich mit „like-minded countries“ zusammenzutun, um Chinas Machtanspruch zu entgegnen. Dazu sollen auch verstärkt neue Partnerschaften eingegangen werden – vor allem im indo-pazifischen Raum.
Info:
https://merics.org/sites/default/files/2022-01/220126_Presentation_SurveyResults2022_final.pdf