Qiushi heißt „Suche nach Wahrheit“. Alle 14 Tage begibt sich die Redaktion dieses Blattes auf die Suche und findet meist nur die eine Wahrheit, die die KP Chinas verbreitet. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn Qiushi ist die theoretische Zeitschrift der dominierenden Partei des Landes. Sie selbst nennt sich „official publication of the Central Committee” und “an important ideological and theoretical medium”. Qiushi wurde als Nachfolgeorgan der Hongqi (Rote Fahne) 1988 gegründet. Wir erinnern uns: Das waren sehr aufgewühlte Zeiten in China. Der Reformer Zhao Ziyang war Parteichef, es gab sehr offene und kontroverse Dispute. Diese spiegelten sich auch in Qiushi wider. Auch später flammten immer wieder heiße Diskussionen auf. Zum Beispiel zwischen den Reformisten und linken Maoisten. Im Juni 2016 führten diese Kämpfe sogar zum Selbstmord des damaligen Vize-Chefredakteurs Zhu Tiezhi, der sich in einer Tiefgarage erhängte. Heute ist Qiushi kein inspirierendes Debattenblatt mehr. John Dotson, Redakteur des China Briefs, urteilt: „Under the tenure of Xi Jinping, the journal has become more and more a vehicle for promoting Xi´s steadily growing cult of personality.”
Info:
Die englische Homepage von Quishi lautet: http://en.qstheory.cn/