…Ente in Biersauce. Wei Duan ist Geschäftsführer der Chinesischen Handelskammer in Deutschland (CHKD), die ihre Büros auf der siebten Etage des Internationalen Handelszentrum in der Berliner Friedrichstraße hat. Er studierte Jura in Leipzig, derzeit arbeitet er an seiner Promotion an der Uni Tübingen. Seit Mai 2013 ist er in führender Position bei der CHKD, erst stellvertretender Geschäftsführer, dann kommissarischer und kurze Zeit später richtiger Geschäftsführer. Seit Januar 2019 ist er Hauptgeschäftsführer.
Duan kommt aus der Provinz Shandong. Dort liegt Qingdao. Das ist zwar nicht die Provinzhauptstadt (das ist Jinan), aber sie ist die Biermetropole Chinas. Deshalb wohl auch die Liebe Duans zu einem Essen mit Biergeschmack. Freilich relativiert Duan seine Vorliebe etwas. Sein Lieblingsessen hat nämlich durchaus Konkurrenz. Denn auf die Frage, was sein Lieblingsessen ist, antwortet er: “Von mir selber gemachtes Essen, ansonsten Feuertopf und Ente mit Biersoße”
Kochen mit Bier kenne ich nur aus meiner Zeit in Belgien, dem Land mit der größten Vielfalt an Biersorten. Carbonade flamande zum Beispiel – ein Biergulasch. Oder Lapin a la Kriek . Kaninchen in Kriek Bier, das nach Kirschen schmeckt.
Ente in Biersauce ist kein traditionelles Gericht in China. Es soll – so wird in der Gerüchteküche kolportiert – erst in den 90er Jahren entstanden sein. Und zwar durch Zufall. In Sichuan oder Hunan – die beiden scharfen Provinzen des Landes. Dort stand in einem Lokal eines der üblichen scharfen Entengerichte auf dem Tisch. Aus Versehen oder aus Tollpatschigkeit oder aus Gründen übermäßigen Alkoholkonsums kippte einer der Gäste ein Glas Bier in das Essen. Der Wirt eilte herbei, probierte ein Löffel der Sauce – und ein neues Gericht war geboren.
Wie man die Zufallsbekanntschaft von Ente und Bier nachkochen kann, wird hier erklärt: