Einmal war ich bislang in Changsha, der Hauptstadt von Hunan. Ich machte nur einen kurzen Zwischenstopp übers Wochenende, weil ich unbedingt mal die scharfe Hunan-Küche im Original genießen wollte. Viel habe ich deshalb von Changsha nicht gesehen. Einzig in Erinnerung ist mir geblieben, dass die Innenstadt damals – so Mitte der 2010er Jahre – eine riesige Baustelle war. Ein Reiseziel war Changsha für viele chinesische Touristen in jenen Zeiten nicht. Das ist heute anders. Heute – oder eigentlich seit ein paar Jahren – ist Changsha ein Hotspot vor allem für junge Chinesen. „Changsha’s Star Turn: How a Historic City Became China’s Capital of Entertainment”, lautete soeben die Überschrift über einen Artikel in The World Of Chinese. War Changsha früher für Reisende lediglich eine Durchgangsstation auf der Reise in den tiefen Westen des Landes, so ist Changsha heute das Endziel für viele junge Chinesen. Die Stadt glänzt nicht mit irgendwelchen Naturschönheiten – sieht man von der fünf Kilometer langen Insel im Fluss Xiang ab. Nein, die Zehn-Millionen-Metropole verspricht Action nahezu rund um die Uhr. Deshalb nennt man sie auch „City of Entertainment“ und „The sleepless City”. Nachts ist in der Stadt viel los, auf Märkten, in Malls, Kneipen und Restaurants oder im Freien. Rund eine Million Menschen sollen nachts beschäftigt sein, um all die anfallenden Bedürfnisse zu befriedigen. Dass Changsha den Titel „City of Entertainment“ trägt, hat vor allem mit dem Fernsehsender Hunan TV zu tun. Dessen Ableger Mango TV gilt als einer der innovativsten Sender des Landes. Seit Jahren produziert er die erfolgreichsten Serien und Reality Shows, die in ganz China angeschaut werden. Zum Beispiel „Happy Camp“ und „Day Day Up“. Die Studios von Hunan TV sind deshalb zu einer Pilgerstätte der Fan-Gemeinde geworden. Es gibt sogenannte Mango-Busse, die die Fans von der Metrostation zu den Gebäuden von Hunan TV befördern.
Info:
Hier der Artikel über Changsha in The World of Chinese: