BUCH I Die Erfolgsgeschichte von Tofu

Tofu polarisiert  – für die einen ist es eine labbrige geschmacklose Masse, für die anderen eine gesunde Alternative zum Fleisch. Für den amerikanischen Journalisten Russell Thomas, der in Tokio lebt und schreibt, war es Gegenstand eines Buches. „Tofu – A Culinary History“ heißt sein Werk, das soeben erschienen ist. In seiner Definition ist Tofu „a soft, pale, white, bland, flavourless, cheese-like curd made from soybeans, packed with protein.” Im ersten Kapitel beschreibt er die chinesische Herkunft von Tofu, um den sich mehrere Mythen ranken. Nachdem Thomas sich im zweiten Kapitel ausführlich mit dem Produktionsprozess von Tofu („simpel, aber arbeitsintensiv“) auseinandergesetzt hat, zeichnet er in den beiden folgenden Kapiteln nach, wie der Tofu die Welt erobert hat, erst im restlichen Asien und dann – relativ spät – im Westen. Dort kam der Tofu erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts an. Aber so richtig populär wurde er erst nach den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Tofu habe sich im Westen vor allem als „the poster child of vegetarianism“ entwickelt. Deshalb wird Tofu im Westen auch anders gegessen als zum Beispiel in Asien. Im Westen wird er als Fleischersatz angesehen, während Tofu in Asien oft zusammen mit Fleisch gegessen wird. Als Beispiel sei das chinesische Gericht Mapo Tofu genannt, bei dem Tofu und Hack einträchtig auf dem Teller liegen. Aber es ist keine Frage, dass Tofu ein sehr gesundes Produkt ist: Es hat einen hohen Anteil an Proteinen, Kalzium, Eisen und Vitamin B und ist zudem noch cholesterinfrei. Wer sich intensiver mit diesem gesunden Produkt, seiner Herkunft und seiner Reise um die Welt beschäftigen will, für den ist dieses Buch eine wahre Fundgrube.

Info:

Russell Thomas: Tofu – A Culinary History, Reaktion Books, 272 Seiten, 24 $.

Buchkritik von Thomas David DuBois: https://journal.equinoxpub.com/ppc/article/view/31604/30415

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