Die Chinesen konsumieren zu wenig. Das ist (fast) common sense unter den Ökonomen. Wegen dieser Konsumschwäche komme die Wirtschaft nicht richtig in Schwung, lautet deswegen ihr Fazit. Dieses Urteil ist Daniel Zipser, Konsum-Experte im Shanghai-Büro von McKinsey, zu pauschal. Im China Brief der Unternehmensberatung beschreibt er deshalb „The Truth About Chinese Consumption“. Darin versucht er drei Mythen über das chinesische Konsumverhalten zu widerlegen. Erster Mythos: „Chinese Consumption is Facing a Crisis“. Er schreibt dagegen: Der inländische Konsum wachse, wenn auch moderat. Man müsse auch differenzieren. So wachse insbesondere die Nachfrage bei Dienstleistungen und im Tourismus. Außerdem steige in den kleineren Städten der Konsum stärker als in den Metropolen. Zweiter Mythos: “Chinese Consumers Have Lost Their Appetite for Luxury Goods”. Zipser argumentiert dagegen: Zwar würden die (westlichen) Luxushersteller weniger in China verkaufen. Dafür würden Chinesen aber wieder verstärkt im Ausland Luxuswaren einkaufen. Vor Corona betätigten die Chinesen 60 Prozent ihrer Luxuseinkäufe im Ausland. Auf dieses Niveau komme man langsam wieder zurück. Dritter Mythos: „Foreign Companies are Exiting China in Droves“. Diese Aussage hält Zipser für übertrieben: „Foreign brands continue to hold significant appeal among Chinese consumers, particularly in the premium and luxury segments.”
Info:
Den Artikel „The Truth About Chinese Consumption” kann man hier downloaden:
https://www.mckinsey.com/cn/our-insights/our-insights/the-truth-about-chinese-consumption