Das Titelthema der Foreign-Affairs-Ausgabe September/Oktober lautet „America Adrift“. Im einleitenden Artikel beschäftigt sich die ehemalige Außenministerium Condoleezza Rice mit „The Perils of Isolationism“ (Die Gefahr des Isolationismus). Rice hält die Analogie zum Kalten Krieg für falsch. Stattdessen sieht sie Parallelen zum Imperialismus Ende des 19. Jahrhunderts. Die revisionistischen Mächte von damals sind heute China und Russland. Gegen diese Mächte fordert sie eine Allianz von demokratischen Staaten. In ihrem Beitrag „America Isn‘t Ready for the Wars of the Future“ analysieren Mark A. Milley (ehemaliger Stabschef) und Eric Schmidt (Ex-Google-Chef) den Zustand des amerikanischen Militärs vor dem Hintergrund eines auch militärisch stärker werdenden Chinas. Jessica T. Mathews (Carnegie) zieht eine Bilanz der Bidenschen Außenpolitik. Sie lobt Biden, dass er den „pivot“ (Schwenk) Richtung Asien vollzogen habe, über den andere (Obama) nur geredet hätten. Zongyuan Zoe Liu (Council on Foreign Relations) setzt sich in ihrem Artikel „China‘s Real Economic Crisis“ mit dem Problem der Überkapazitäten auseinander, das quasi systemimmanent sei. Aaron L. Friedberg (Princeton) fordert in seinem Beitrag „Stopping the Next China Shock“ eine „trade defense coalition“ gegen Chinas Merkantilismus. Dieser Koalition sollen neben den USA Staaten wie Indien, Japan, Mexiko, Südkorea, die Türkei, Australien und Kanada angehören. In der Buch-Sektion bespricht Orville Schell (Asia Society) ausführlich die Biographie „Zhou Enlai: A Life“ von Chen Jian (emeritierter Geschichtsprofessor der Cornell University), der ein sehr differenziertes Bild des ehemaligen Außenministers und Ministerpräsidenten des Landes zeichnet.
Info:
Hier geht es zur neuen Ausgabe von Foreign Affairs. Manche Artikel sind for free: https://www.foreignaffairs.com/issues/2024/103/5