Chinas Regierung verfolgt seit Jahren eine Urbanisierungsstrategie. Sie will mehr Bewohner in die Städte locken. Offenbar mit Erfolg: Betrug die Urbanisierungsrate 2012 noch 53,1 Prozent, so lag sie Ende 2023 bereits bei 66,2 Prozent. Doch das ist der Regierung nicht genug. Am 31. Juli hat der Staatsrat einen neuen Fünf-Jahres-Aktionsplan zur Urbanisierung herausgegeben, in dem ein Ziel von 70 Prozent genannt wird. In dem Plan wird eine Reform des Haushalts-Registrierungssystems (hukou) angekündigt. Nach wie vor leben 170 Millionen Wanderarbeitnehmer in den Städten, ohne dass sie dort Sozialleistungen oder für ihre Kinder einen Schulplatz bekommen. Dies will die Regierung nun sukzessive ändern, allerdings gestaffelt nach Größe der Städte. In Städten mit weniger als drei Millionen Einwohnern soll das hukou-System „removed“ werden, in Städten zwischen drei und fünf Millionen Einwohnern soll es „relaxed“ werden, und in Städten über fünf Millionen Einwohnern soll lediglich „the removal encouraged“ werden. In dem Dokument werden außerdem Regionen mit hohem Urbanisierungspotential genannt, unter anderem das südliche und zentrale Hubei, das nördliche Anhui, das westliche Guangdong und das östliche Sichuan.
Info:
Der Urbanisierungs-Plan auf Chinesisch: https://www.gov.cn/zhengce/content/202407/content_6965542.htm?utm_source=substack&utm_medium=email