1996 ging der junge Amerikaner Peter Hessler als Mitglied des Peace Corps in eine kleine Stadt namens Fuling am Yangtse-Fluss. Dort unterrichtete er junge Chinesen in Englisch. Fast alle waren Kinder von Bauern, die zum ersten Mal in den Genuss einer Ausbildung kamen. Sie waren lernbegierig. Über seine zwei Jahre Erfahrung an der Schule in Fuling schrieb Hessler dann sein erstes Buch „River Town- Two Years on Yangtze“, das 2001 erschien. Es wurde ein Bestseller, den auch ich verschlungen habe und der mich zum Peter-Hessler-Fan machte. Für Peter Hessler war das Buch die Eintrittskarte in den Journalismus. Er schrieb anschließend für The New Yorker, unter anderem auch als China-Korrespondent.
Im August 2019 kehrte er nach Sichuan zurück, diesmal in die Hauptstadt Chengdu. Dort lehrte er kreatives Schreiben an der Sichuan University-Pittsburgh Institute. Seine Zwillingstöchter Ariel und Natasha gingen auf eine staatliche chinesische Grundschule, wo sie unter rund 2000 Schülern die beiden einzigen Ausländer waren. Hessler bekam also tiefe Einblicke in das chinesische Bildungssystem. Diese Eindrücke von heute, die er mit denen von früher kontrastiert, hat er nun in einem weiteren sehr persönlichen Buch verarbeitet: „Other Rivers: A Chinese Education“ (Penguin Press, 462 Seiten 32 $). Auch für dieses Werk gilt das Prädikat lesenswert.
Info:
Hier zwei Interviews mit Peter Hessler über sein neues Buch. Erst mit China File: https://www.youtube.com/watch?v=8G-ZpKK5zf8 Und danach mit Sinica: https://sinica.substack.com/p/peter-hessler-on-his-new-book-other