Auch in China werden der Wahlkampf in den USA und die überraschende Wende nach dem Rücktritt Bidens aufmerksam verfolgt. Viele im Westen wüssten gerne: „Does China Prefer Harris or Trump?“ Das ist auch die Überschrift in einem Artikel in Foreign Affairs vom 1. August. Beantwortet wird sie von den drei Autoren Wang Jisi, Hu Ran und Zhao Jianwei – alle am Institute of International and Strategic Studies (IISS) an der Peking Universität, wobei Wang Jisi (75) die große Autorität unter den dreien ist. Sie sehen drei Schulen bei den US-Strategen. Erstens „The New Cold Warriors“ (Matt Pottinger und Mike Gallagher), die sich bereits in einem neuen Kalten Krieg mit China befinden, den die USA gewinnen müssen. Zweitens die “Competition Managers” (Kurt Campbell, Jake Sullivan, Rush Doshi), für die es wichtig ist, eine Strategie zu haben, um mit China zu koexistieren. Und drittens die “Accommodationists” (Jessica Chen Weiss und James Steinberg), die Sorgen haben, dass der Wettbewerb mit China in eine Konfrontation münden könnte. Aber trotz aller Unterschiede – so schreiben die Autoren – „all three schools agree that China poses a significant challenge to the United States.” Sie seien deshalb alle der Meinung: „US policy towards China needs a bipartisan foundation to succeed.“ Deshalb sei – so das Fazit der Autoren – eigentlich egal, wer letztendlich die Wahl gewinnt: „Most Chinese observers do not expect significant changes in U. S. Policy towards China.“
Info:
Hier der Artikel “„Does China Prefer Harris or Trump?“ in Foreign Affairs:
https://www.foreignaffairs.com/united-states/does-china-prefer-harris-or-trump