Wir hören und lesen fast nur aus westlicher Sicht, warum Taiwan nicht zu China gehört. Meist wird im Westen die Floskel gebraucht, dass Beijing Taiwan als „abtrünnige Provinz“ betrachtet, die man notfalls mit Gewalt wieder heim ins Reich holen will. Aber wie argumentiert die Gegenseite, die Volksrepublik China? Die chinesische Botschaft in Berlin hat soeben eine Sonderausgabe ihres Newsletters Chinah mit dem Titel „Die Taiwan-Frage“ herausgebracht. Auf der Titelseite des 16-Seiten-Blattes ist in Faksimile die UN-Resolution 2758 abgedruckt. Mit ihr wurde im Oktober 1971 die Volksrepublik China als einzig legitime Vertretung Chinas bei den Vereinten Nationen anerkannt. In den folgenden insgesamt 12 Kapiteln wird die Historie der Taiwan-Frage und das Ein-China-Prinzip aus chinesischer Sicht dargestellt. Es wird erklärt, warum die Taiwan-Frage und die Ukraine-Frage nicht vergleichbar seien. Man muss das alles nicht gutheißen, aber man sollte wissen, wie die andere Seite argumentiert.
Info:
Hier die Chinah-Sonderausgabe der chinesischen Botschaft zur Taiwan-Frage:
http://de.china-embassy.gov.cn/det/sgyw/202406/t20240605_11376811.htm