Nicht nur mich drängt es Bücher zu schreiben. Auch vielen meiner (Ex-)Kollegen bietet die journalistische Kurzform nicht genügend Platz, um ihre Gedanken über China und die Welt auszubreiten. Gleich mehrere deutsche Journalisten sitzen deshalb über Manuskripten bzw. haben diese bereits abgegeben. In den kommenden Monaten werden deshalb einige Werke dieser Autoren erscheinen. Hier eine Übersicht – nicht in alphabetischer, sondern in zeitlicher Abfolge des Erscheinens:
Adrian Geiges (früher Stern): „Front gegen die Freiheit – Peking, Moskau und ihre Komplizen in aller Welt“. Aus der Ankündigung des Piper Verlages: „Der langjährige Peking- und Moskau-Korrespondent Adrian Geiges erzählt die spannende Geschichte der chinesisch-sowjetischen und chinesisch-russischen Beziehungen, die die Welt heute mehr prägen denn je. Und er untersucht, auf welche „nützlichen Idioten“ sich diese Allianz im Westen stützen kann. (Erscheinungstermin: 1. August)
Lin Hierse (taz): „Das Verschwinden der Welt“. Der Piper-Verlag schreibt über den Roman: „Das große Haus am Fluss verspricht Marta einen Neuanfang. Sie verliebt sich in das alte Gebäude, das Zeuge zahlloser Leben, Träume und Verluste geworden ist. Nur wenige sind noch hier: neben Marta nur Herr Yi, die Dichterin und Lu. Als Marta kurz nach ihrem Einzug erfährt, dass das Haus abgerissen werden soll, will sie kämpfen, aber findet in den anderen keine Verbündeten. Also stemmt sie sich allein gegen das Verschwinden der Geschichten, Erinnerungen und einer ganzen Welt.“ (29. August)
Lea Sahay (Süddeutsche Zeitung): „Das Ende des chinesischen Traums“. Droemer Knaur kündigt das Buch folgendermaßen an: „Ein politisches Buch, das die Menschen in den Mittelpunkt stellt. Lea Sahay lässt uns an den Träumen und Ängsten der Chinesen teilhaben und macht so die moderne chinesische Gesellschaft verständlich. Die Journalistin spricht zum Beispiel mit jungen Chinesinnen, die nach der Aufhebung der Ein-Kind-Politik nicht mehr nur als Mütter wahrgenommen werden wollen. Oder mit beruflichen Aufsteigern über enttäuschte Hoffnungen, den Einfluss der Staatspartei und Zukunftsängste. Und sie erzählt von persönlichen Erfahrungen im katastrophalen chinesischen Gesundheitssystem. Die einzigartige Kombination von Alltag, Wirtschaft und Politik in China liefert einen Schlüssel zum Verständnis der Supermacht am Scheideweg.“ (2. September)
Markus Frenzel (RTL): „ChinaLeaks: Pekings geheime Netzwerke in Deutschland“, Der Verlag C. H. Beck über das Buch: „Chinesische Schergen und Helfershelfer agieren in Ministerien hinein, beeinflussen Abgeordnete im Bundestag oder ziehen die Fäden in der Wirtschaft. In seinem Enthüllungsbuch enttarnt der erfahrene Investigativjournalist Markus Frenzel schonungslos die chinesischen Hintermänner, deckt die geheimen Netzwerke Pekings in Deutschland auf und benennt, wer hierzulande für das Wegschauen verantwortlich ist.“ (10. Oktober).
Felix Lee und Finn Mayer-Kuckuk (China.Table): „China: Auswege aus dem Dilemma“. Der Aufbau Verlag zitiert das Fazit der Autoren: „Wenn wir Schlüsseltechnologien, Infrastruktur und Digitalisierung vorantreiben, Entscheidungen in Politik und Wirtschaft beschleunigen und vor allem zwei Verhaltensweisen ablegen: unsere Unentschlossenheit und unser Harmoniedenken – dann können wir wieder Verhandlungspartner auf Augenhöhe werden. Denn China braucht uns, politisch, aber auch wirtschaftlich.“ (15. Oktober)
Philipp Mattheis (früher Wirtschaftswoche): „Der chinesische (Alb)Traum – Wie aus Chinas Aufstieg die größte geopolitische Herausforderung für den Westen wurde.“ Penguin Random House preist das Buch folgendermaßen an: „Der Journalist und langjährige China-Korrespondenten Philipp Mattheis führt uns zu den Konfliktlinien zwischen den beiden Supermächten: Nach Taiwan, Südkorea, Singapur bis in den Kongo, wo sich ein heißer Krieg entzünden könnte. Und in die Welt der Satelliten, Halbleiter und Datenströme, wo längst ein kalter Krieg im Gange ist. “Der chinesische Albtraum” stellt die Frage, ob dieser Wettstreit des 21. Jahrhunderts auch friedlich gelöst werden kann, und was die Rivalität zwischen USA und China für kleinere Länder, nicht zuletzt für Deutschland bedeutet.“ (20. November).