WER MACHT WAS? China Competence Training Center (CCTC) an der Humboldt Universität zu Berlin

Es wird derzeit viel über die fehlende China-Kompetenz in Deutschland geredet. Da tut es gut, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit seinem Regio-China Programm etwas unternimmt, um diese fehlende Kompetenz zu erhöhen. Insgesamt zwölf Projekte werden im Rahmen dieses Programms quer durch die Republik gefördert. Eines davon ist das China Competence Training Center (CCTC) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Es wurde im September 2023 gestartet. Koordiniert wird es von Isabelle Harbrecht. Die gebürtige Badenerin studierte in Köln Regionalwissenschaften Ostasien und promovierte bei Björn Alpermann in Würzburg. Sie lebte und arbeitete rund zehn Jahre in China. Dort leitete sie unter anderem das Verbindungsbüro der TU Darmstadt an der Tongji Uni in Shanghai. Anschließend war sie bei der Hanns-Seidel-Stiftung in München Leiterin des Nordost- und Zentralasienreferats.  

In ihrer neuen Funktion beim CCTC hat sie nun mehrere Formate entwickelt.  Demnächst startet das CCTC mit ersten Veranstaltungsreihen. Am 16. Mai beginnt um 12 Uhr eine Lunch-Talk-Reihe. In drei Webinaren werden praktische Tipps für Dienstreisen gegeben. Zum Beispiel: Welche Apps kann ich nutzen? Wie buche ich Tickets?  Wie bereite ich mich auf Meetings mit chinesischen Partnern vor? Wie sichere ich meine Daten während der Reise? Zielgruppe sind Wissenschaftler, aber auch Studierende.  Die Webinare sind offen, sagt Harbrecht, es gibt keine Beschränkungen.

Am Freitag, den 31. Mai, beginnt das Fortbildungsprogramm Forschung und Innovation mit China. Zielgruppe sind vor allem Mitarbeiter in der Hochschulverwaltung. Harbrecht sagt: „Oft stammen die Personen, die die Wissenschaftler bei der Kooperation mit China beraten sollen, aus der Verwaltung. Aber just diese Personen haben zu wenig Wissen über China.“ An insgesamt fünf Freitagen soll ihnen dieses Wissen vermittelt werden. Die Veranstaltungen finden ganztägig und in Präsenz statt. Als Referenten konnte Harbrecht u.a. Professor Klaus Mühlhahn und Margot Schüller gewinnen. Außerdem soll ein Forschungsforum China installiert werden, in dem Wissenschaftler und Verwaltungsangestellte der Berliner Universitäten (TU, FU und die Charité sind Partner des CCTC) an einen Tisch gebracht werden. Ein gut besuchtes Kick-Off-Meeting fand bereits im Januar statt.

Weitere Formate werden von dem Institut für Asienwissenschaften (Professorin Sarah Eaton) an der Humboldt-Uni geplant.

Zum Beispiel ein Seminar für Nachwuchswissenschaftler, die in China forschen. Mit dem Thinktank Merics soll eine Reihe gestartet werden, in der einer breiten Öffentlichkeit China-relevante Themen präsentiert werden. Harbrecht: „Das Format ist noch in der Konzeptionsphase.“ Für diese CCTC-Aktivitäten, die am Institut für Asienwissenschaften angesiedelt sind, wird mit der Sinologin Merle Groneweg eine weitere Koordinatorin eingestellt.

Das vom BMBF geförderte Projekt läuft offiziell bis April 2026. Isabelle Harbrecht hofft jedoch, Strukturen für die Zeit danach zu schaffen: „Meine Idealvorstellung ist, dass wir hier in Berlin einen Pool von China-Experten mit unterschiedlichen Kompetenzen kreieren, die für Anfragen zur Verfügung stehen.“

Info:

Mehr zum CCTC und zu den oben genannten Veranstaltungen kann man hier erfahren:

https://www.hu-berlin.de/de/wirtschaft/internationale-kompetenz/china-competence-training-center

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