RUMREISEN I Reisefreudige Chinesen, zögerliche Ausländer

Der innerchinesische Tourismus normalisiert sich. Das ist die positive Nachricht des aktuellen Reports der China Tourism Academy (CTA).  Dieses Jahr werden – so die Prognose – rund sechs Milliarden Reisen innerhalb des Landes unternommen. Das entspricht in etwa dem Jahr 2019, dem Jahr vor Ausbruch von Corona. Allerdings fallen die Reisen kürzer aus. Man bleibt häufig in seiner heimatlichen Provinz. So fanden 2023 rund 75 Prozent der innerchinesischen Reisen innerhalb der eigenen Provinz statt. Dieser Wert ist wesentlich höher als 2019. Damals betrug er lediglich 50 Prozent. Nun zur schlechten Nachricht: Im Gegensatz zum innerchinesischen Tourismus entwickelt sich der internationale Tourismus nur schleppend. Was die Zahl der internationalen Besucher anbetrifft, wird diese – so die Schätzung der CTA – erst im nächsten Jahr 50 Prozent des 2019er Niveaus erreichen. Die CTA erklärt das unter anderen mit der Schließung vieler auf China spezialisierter Reisebüros, aber auch mit den höheren Reisekosten. Die chinesische Regierung versucht die zögerlichen ausländischen Gäste mit Visa-freien Einreisen zu locken. Einige Länder in Europa (darunter auch Deutschland) sowie in Südostasien benötigen inzwischen kein Visum mehr, wenn sie sich nur einen bestimmten Zeitraum (15 Tage) in China aufhalten. Diese Erleichterungen sind Teil des Plans, den Tourismus zu fördern. Auf der Economic Working Conference im Dezember hat Xi Jinping die Devise ausgegeben, mehr für den Tourismus zu tun. „China has identified tourism as one of its new consumption growth points”, schreibt die CTA in ihrem Report.

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