Auch in den USA geht die China-Kompetenz weiter zurück. Immer weniger junge Amerikaner wollen sich mit diesem Land in Studium und Beruf beschäftigen. „Where have all the American China Experts gone?“ fragt alarmierend Rory Truex in einem Kommentar der Washington Post. Truex ist Professor für Politik und Internationale Beziehungen an der Princeton University und ausgebildeter Sinologe. Er beklagt die rückläufige Zahl amerikanischer College-Studenten, die zum Sprachunterricht nach China gehen. Waren es 2011-12 noch 14 887, so waren es 2020-22 nur noch 382. Klar, das hat mit Corona zu tun, aber danach trat keine Trendumkehr ein: „Yet now that things have formally reopened, exchange has not rebounded much, in large part because of concern over the safety travelling to China”. Die Reiseempfehlungen des Außenministeriums sind auf Level 3, was bedeutet: “reconsider travel“. Außerdem hat die US-Regierung Gelder für Studenten, die nach China reisen wollen, reduziert. Truex berichtet aus eigener Erfahrung, dass sich in Princeton bei den China Studies kaum noch amerikanische Bewerber finden. Er appelliert deshalb sowohl an Washington als auch an Beijing (das durch Reiserestriktionen auch eine Mitschuld trägt) dies zu ändern: „In this moment of U. S. – China competition, we must do more than invest in weapons and semiconductors. We must invest in understanding.“
Info:
Hier das Opinion-Stück von Rory Truex in The Washington Post vom 3. Januar 2024:
https://www.washingtonpost.com/opinions/2024/01/03/us-shortage-china-experts/