Die Schulden der chinesischen Kommunen sind ein großes Problem. Über die Dimension dies Problems konnte man bislang nur spekulieren. Finanzprofessor David Daokui Li von der School of Economcis and Development an der Tsinghua Universität ist in einem Vortrag, den er an der Beijinger Renommier-Uni hielt, auf die Problematik eingegangen. Der Titel seines Vortrags heißt: „Local government debt in China: dimensions, causes, and impacts.“ Der Vortrag wurde dankenswerterweise von der Webseite „The East is Read“ übersetzt. Li errechnete für das Jahr 2020 (neuere Zahlen liegen nicht vor) eine lokale Verschuldung von 12,49 Trillionen $. Das waren damals 88 Prozent des chinesischen BIP. Diese Zahl ist um rund 50 Prozent höher als die des IWF. Verantwortlich für diese hohen Schulden der Kommunen sind vor allem die hohen Ausgaben für Infrastrukturprojekte, aber auch die Verschuldung der lokalen Staatsunternehmen. Warum die Kommunen sich so hoch verschulden, erklärt Liu so: „The most fundamental reason is the prioritisation of GDP growth by local governments, with a particular emphasis on short term GDP gains.” Er sieht Beijing in dieser Schuldenfrage in der Pflicht: „Without central government intervention, local debt is unsustainable.“
Info:
Der Vortrag von David Daokui Li ist hier in englischer Übersetzung: