Der Mann ist 33 Jahre alt und arbeitet bei der China Merchants Bank. Nach oft spätem Dienstschluss kommt er nach Hause und setzt sich an den heimischen Schreibtisch: „When I go home at night, I spend my time writing while others may on their phones or watch short videos.“ Hai Ya – so sein Künstlername – schreibt zu später Stunde Science-Fiction-Romane. Und zwar so gut, dass er den Hugo Award in der Kategorie Novelette gewann. Der Hugo Award ist die weltweit höchste Auszeichnung in der Science-Fiction-Szene. Hai Ya – so sein Künstlername – ist damit bereits der dritte Chinese, der einen dieser renommierten Preise bekommt. Zuvor wurden bereits Liu Cixin (2015, „Die drei Sonnen“) und Hao Jingfang (2016, „Peking falten“ und „Wandernde Himmel“) damit dekoriert. Ein eindrucksvoller Beweis, wie stark China in diesem Genre ist. Hai Ya erhielt den Hugo Award, der übrigens bei einer Gala in Chengdu überreicht wurde, für seinen 2022 erschienen Roman „The Space-Time Painter“. Inspiriert wurde er dazu von dem 12 Meter langen Gemälde Qianli Jiangshan Tu (Tausend Li von Flüssen und Bergen), das einst in der Song Dynastie von Wang Ximeng gezeichnet wurde. Wang malte dieses Bild schon im Alter von nur 18 Jahren. Mit 23 starb er bereits. Der Autor hat die Geschichte von Wangs kurzem Leben in einen Thriller verwoben, der Elemente der traditionellen chinesischen Kultur und Geschichte mit Science-Fiction- und Krimi-Genres verbindet.
Info:
Hier ein TV-Interview mit Hai Ya: https://de.video.search.yahoo.com/yhs/search?fr=yhs-tro-freshy&ei=UTF-8&hsimp=yhs-freshy&hspart=tro&p=Hai+Ya+hugo+award&type=Y219_F163_204671_111021#id=3&vid=3b90d173763a7e17265dcf8f96cf329c&action=click