Seit Mitte März 2022 köchelt eine Debatte über Abhängigkeit und Unabhängigkeit unter den deutschen Sinologen. Damals fand auf der Wissenschaftsseite der FAZ ein mehr oder weniger intellektueller Schlagabtausch zwischen Björn Alpermann (Würzburg) und Gunter Schubert (Tübingen) auf der einen Seite sowie Mareike Ohlberg (German Marshall Fund) und Andreas Fulda (Nottingham) auf der anderen Seite statt. Danach kehrte etwas Ruhe ein. Aber nun haben Fulda und Sascha Klotzbücher (Uni Bratislava) in getrennten Artikeln auf China.Table die Debatte wieder entfacht. Klotzbücher wirft zum Beispiel den Sinologen hierzulande „Selbstzensur“ vor. Ihnen antwortet – ebenfalls auf China.Table – Gunter Schubert. Er widerspricht der pauschalen Unterstellung, die deutsche Chinaforschung habe keine Handlungsautonomie mehr und unterwerfe sich Peking. Die Kritiker würden der Zunft damit einen Bärendienst erweisen und Ängste bedienen, die in der Öffentlichkeit bereits weit verbreitet seien.
Info:
Hier die drei erwähnten Beiträge im China.Table. Gunter Schubert: https://table.media/china/standpunkt/gunter-schubert-china-pauschalkritik-hilft-nicht-weiter/
Sascha Klotzbücher: https://table.media/china/standpunkt/kooperation-ohne-ausschluss/
Andreas Fulda: https://table.media/china/standpunkt/china-andreas-fulda-autokratie-kompetenz-standpunkt/