Der Buch-Autor und Journalist Peter Hessler ist längst wieder zurück aus China und arbeitet für ”The New Yorker”. In der aktuellen Ausgabe des US-Magazins mit den schönen langen Texten vergleicht er den Grundschulalltag in den USA und China. Seine Zwillingstöchter gingen zwei Jahre lang in eine Reformschule in Chengdu, wo Hessler an einer Uni lehrte. Der Fokus an der chinesischen Schule sei sehr stark auf Effizienz und Spezialisierung ausgerichtet, schreibt Hessler. Während in den USA eine typische Grundschullehrerin alle Fächer unterrichtet, gibt es in China für jedes Fach eine Lehrerin oder einen Lehrer. Den ganzen Tag würden sich die Kinder kaum von ihren Plätzen wegbewegen. Selbst das Mittagessen werde auf einem Metallwagen in das Klassenzimmer gebracht, wo die Kinder an ihrem Tisch essen. Wenn der Lehrer ein Kind aufruft, steht es auf, bevor es spricht. Eltern wird abgeraten, das Schulgelände zu besuchen. Dagegen sind sie in der WeChat-Gruppe sehr engagiert, jedoch nicht bei grundsätzlichen pädagogischen Thermen. Hessler: „Ich habe hier niemals gesehen, dass irgendjemand versucht hätte, die Lehrerin zu belehren. Es gibt hier keine Vorschläge, keine Beschwerden, keine Kritik. Die Botschaft, die die Schule vermittelt, ist klar: Wir haben hier die Kontrolle.“
Info:
Hier geht es zum Artikel von Peter Hessler „The Double Education of my Twins´ Chinese School“:
https://www.newyorker.com/magazine/2023/07/03/the-double-education-of-my-twins-chinese-school