Kweichow Moutai ist Chinas führender Hersteller von bai jiu (weißer Alkohol), dem nationalen Schnaps. Zu feierlichen Anlässen war er ein beliebtes Getränk, das aufgrund seines Alkoholgehaltes, der sich in den Regionen zwischen 40 und 70 Prozent bewegt, stets die Stimmung hob. Auch bei Banketten in Parteikreisen war es sehr beliebt – bis Parteichef Xi Jinping seine Anti-Korruptions-Kampagne startete, die den Stimmungsmacher killte. Trotzdem wird der bai jiu immer noch gerne getrunken, allerdings meist von älteren Herrschaften. Die jungen Chinesen hingegen meiden dieses hochprozentige Getränk. Um diese Abstinenzler an den Geschmack des bai jiu heranzuführen, haben einige Hersteller die sogenannte „Baijiu+“-Strategie entwickelt. Sie geben den Schnaps anderen Genussmitteln bei. Die Marketing-Strategen von Kweichow Moutai fingen im vergangenen Sommer an, ihren Schnaps diversen Eiskremesorten beizumischen. Sie starteten deshalb im Moutai International Hotel in Zunyi, dem Sitz des Unternehmens, den ersten Eisladen. Inzwischen hat der Konzern mehrere dieser Shops. In ihnen wird auch Kaffee ausgeschenkt. Und das brachte die Kweichow-Moutai-Manager auf die Idee, auch diesem Getränk einen Schuss „Moutai Flying Fairy“ (Alkoholgehalt 53 Prozent) beizufügen. Mit dem Experiment wurde soeben erst in Guangzhou begonnen, so dass noch nicht klar ist, ob dieser Schuss ein Volltreffer ist oder eher nach hinten losgeht.
No Comments Yet