In China kommt es regelmäßig und auch häufiger, als man gemeinhin denkt, zu Protesten der unterschiedlichsten Art. Meist bleiben sie lokal begrenzt. Die Öffentlichkeit erfährt davon wenig bis gar nichts. Um das zu ändern, gibt seit Kurzem die amerikanische NGO Freedom House den „China Dissident Monitor“ heraus. Soeben erschien die dritte Ausgabe. Zwischen Juni 2022 und April 2023 zählte Freedom House 2230 sogenannte „dissident events“. Mindestens 29 000 Personen seien dabei involviert gewesen. Es waren also keine Massenproteste. Bei den Motiven gab es zwei gegenläufige Tendenzen: Die Zahl der Auseinandersetzungen um Immobilienprojekte nahm ab, ist aber immer noch der Hauptgrund für Proteste und Demos. Hingegen nahmen die Proteste von Arbeitern zu. Dabei ging es vor allem um nicht bezahlte Löhne in der Bauwirtschaft, aber auch um die Arbeitsbedingungen bei den diversen Lieferdiensten.
Info:
Die Nummer 3 des „China Dissident Monitor“ kann man hier herunterladen:
https://freedomhouse.org/sites/default/files/2023-05/CDM%20Issue%203.%2005.31.23.pdf