Celiné Chung ist in Paris geboren, aber ihre Familie kommt aus Wenzhou. Das ist – ich habe das schon öfter erwähnt – die Stadt, in der die Kinder mit einem Unternehmensgen geboren werden. Dies hat auch Céline Chung von ihren Eltern geerbt: „My parents ran an import-export business at the beginning of their careers, and this gave me the willingness to become an entrepreneur too“, sagte sie vor zwei Jahren der „South China Morning Post“. Aufgewachsen ist sie in der kleinsten Chinatown von Paris im 3. Arrondissement. Dort dominieren Familien aus Wenzhou. Bei einem einjährigen Studienaufenthalt in Shanghai lernte sie das wahre chinesische Essen kennen und beschloss nach ihrer Rückkehr nach Paris: Ich bringe authentisches Essen in die französische Hauptstadt. Inzwischen ist Chung zusammen mit ihrem Partner Billy Pham eine bekannte Größe in der Pariser Restaurant-Szene. Fast jährlich eröffnet sie ein neues Restaurant, alle führen das Wort Bao im Namen: Petit Bao, Gros Bao, Bleu Bao und Bao Express. Das Petit Bao eröffnete sie mit einem witzigen Werbespruch: „No Dogs, No Cats, No Rats, Just Chinese Food“. Die Restaurants sind alle unterschiedlich und eigenwillig eingerichtet und haben jeweils verschiedene kulinarische Schwerpunkte. Das jüngste Objekt, Bao Express, ist in einer alten Knopffabrik in der Nähe der Place de la Bastille und hat als Spezialität gebratene und gedämpfte Teigtaschen. Als Clou gibt es dort im Keller eine Bar namens „The Underpool“ in der Form eines umgedrehten Swimmingpools. Dort kann man Cocktails wie Gelber Mais oder Schwarzer Reis schlürfen. Ach ja, fast vergessen: Céline Chung hat soeben auch ein Kochbuch herausgegeben. So sind sie halt – die umtriebigen Leute aus Wenzhou.
Info:
Das soeben erschienene Buch von Céline Chung hat den Titel „Bao Family: Recipes from the eight culinary regions of China“, 272 Seiten, Murdoch Books, 24,99 Euro.
Auf der Homepage kann man mehr über die Bao-Restaurants in Paris erfahren (in Französisch): https://www.baofamily.co/