DOKU I Wissenschaft

Nicht nur in Politik und Wirtschaft wird über den Umgang mit autoritären Staaten diskutiert, das geschieht auch in der Wissenschaft. Der Deutsche Hochschulverband, in dem die Lehrenden an deutschen Hochschulen vertreten sind, hat soeben ein schlankes dreiseitiges Papier zu diesem schwierigen Thema vorgelegt: Titel: „Science Diplomacy  nach der Zeitenwende: Leitlinien des Deutschen Hochschulverbandes zum Wissenschaftsaustausch mit autoritären Staaten“. Zunächst wird konstatiert, dass China „mit Forschungskooperationen Abhängigkeiten schafft und gezielt Wissen für den Ausbau seines Militär- und Machtapparats schöpft“. Man spricht sich aber nicht für eine Abschottung aus, sondern für eine Angrenzung. „Da weniger als die Hälfte aller Staaten Demokratien sind, bleibt ein kritischer wie konstruktiver Umgang mit Autokratien essentiell.“ Der Wissenschaftsaustausch mit autokratischen Staaten sei aber ein schwieriger Balanceakt. Die Wissenschaft dürfe sich autokratischen Staaten nicht andienen. Wo Wissenschaftsfreiheit mit Füßen getreten werde, müssten Konsequenzen gezogen und Kooperationen beendet werden. Wie zu Zeiten des Kalten Krieges solle dann die Zusammenarbeit allenfalls noch auf individueller Ebene punktuell fortgeführt werden. Darin liege eine Chance, heißt es in dem Papier.

Info:

Das Papier des Deutschen Hochschulverbandes kann man hier herunterladen:

https://www.hochschulverband.de/fileadmin/redaktion/download/pdf/resolutionen/Resolution-ScienceDiplomacy.pdf

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