Am 15. April rollte in den drei höchsten Fußball-Ligen Chinas wieder der Ball. Im Eröffnungsspiel unterlag Meister Wuhan Three Towns dem Team von Shanghai Port mit 0:2. Nach den drei Pandemie-Jahren mit sehr unregelmäßigem Spielbetrieb wird nun wieder nach den alten Regeln gespielt: Saison ist das Kalenderjahr. Es gibt eine Vor- und Rückrunde. Es wird zuerst daheim, dann auswärts gespielt und nicht an zentralen Orten wie zu Zeiten der Pandemie. In der obersten Liga, der China Super League (CSL), treten aber nur noch 16 statt bisher 18 Mannschaften an. Insgesamt wurden nur 48 Vereine zugelassen, jeweils 16 für jede der drei Ligen: China Super League (CSL), China League One und China League Two.
Acht Clubs treten nicht mehr an bzw. durften nicht mehr antreten: Guangzhu City (15. In der CSL), Wuhan Yangtse River und Hebei FC (die beiden CSL-Absteiger) und die unterklassigen Teams von Kunshan FC, Shaanxi Chang´an Athletics, Zibo Cuju, Beijing BSI und Xinjiang Tianshan Leopards. Sie konnten zum Teil ihre Schulden nicht mehr zahlen, lieferten nicht rechtzeitig die nötigen Lizenzierungsdokumente oder zogen sich freiwillig zurück:
Die Saison startet mitten in einer Krise des chinesischen Fußballs. Wieder einmal. Acht ehemalige oder aktuelle Funktionäre stehen unter dem Verdacht der Korruption, darunter sehr prominente Namen wie zum Beispiel der ehemalige Präsident des Fußballverbandes CFA Chen Xuyuan oder Nationaltrainer Li Tie. Soeben wurde auch noch CFA-Vizepräsident Du Zhaocai aus dem Verkehr gezogen. Um den Verband überhaupt funktionsfähig zu halten kommandierte die oberste Sportbehörde, die General Administration of Sports (GAS), eine siebenköpfige Truppe zur CFA ab, um dort die Geschäfte zu führen. Kurzzeitig gab es Gerüchte, dass angesichts dieses Durcheinanders an der Spitze eventuell der Saisonstart verschoben werden könnte. Doch Guo Bingyan, der den Spielbetrieb der CSL vorbereitet, beruhigte gegenüber Xinhua: „All related work, including field inspection and league regulation, is in full progress.“