Wolfgang Kubin: Meine Lieblingsessen sind…

…scharfe Erdnüsse mit Essig und Jaozi. Der Sinologie-Professor, Autor und Übersetzer Wolfgang Kubin (siehe CHINAHIRN 37) weilt derzeit wieder im südchinesischen Shantou, wo er an der dortigen Universität chinesische und deutsche Geistesgeschichte unterrichtet. Von dort schreibt er mir: „Ein chinesisches Festmahl nicht nur für mich, sondern auch für meine chinesischen Freunde ist: Scharfe Erdnüsse mit Essig, Maultaschen (Jiaozi) mit Sojasoße plus hiesigem Chili.“ Dieses einfache Essen fordert für ihn und seine Freunde aber eine adäquate Begleitung in Form eines lokalen alkoholischen Getränks: „Eine Flasche chinesischer Schnaps nicht unter 52 Prozent hat herzuhalten.“ Aber nicht nach jedem x-beliebigen Baijiu (wörtlich: weißer Schnaps) dürstet es ihn und seine Mitesser, sondern eine spezielle Variante soll es sein. Kubin: „Am liebsten verlangt es den Höllenschlund nach dem Fusel des Volkes, also Erguotou, am besten ab 56 Prozent für drei Euro oder so.“ Wenn Kubin dieses Lebenselixier zu den Erdnüssen und Teigtaschen genießen kann, gerät er geradezu ins Schwärmen: „Schöner kann das Leben in China nicht sein.“ So einfach kann man Menschen glücklich machen.

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