WIRTSCHAFT I Ochama startet in Deutschland

Das Prinzip nennt sich Click & Collect. Man bestellt online via App oder Website irgendwelche Waren und holt sie dann irgendwo ab. In den diversen Handelssparten gibt es das schon. Im Lebensmittelhandel ist es aber noch nicht sehr ausgeprägt. Rewe bietet es zum Beispiel an. Man kann die bestellte Ware dann in einem Rewe-Geschäft abholen, aber nur während der Öffnungszeiten. Um diesen Nachteil zu vermeiden, startet nun das Unternehmen Ochama mit einem neuen Konzept (Ochama ist ein Kunstname und eine Kombination aus den englischen Worten „omnichannel“ und „amazing“). Man kann seine online bestellten Waren (sowohl Food als auch Non-Food) in speziellen Pick-Up Shops abholen – rund um die Uhr. Mit diesem Konzept startete Ochama vor rund einem Jahr in den Niederlanden. Nach den spärlichen Informationen, die das Unternehmen verbreitet, gibt es aber bislang nur vier solcher Shops in Leiden, Rotterdam, Diemen (Amsterdam,) und Utrecht. Ansonsten arbeitet Ochama mit Partnern zusammen, meist stationären Händlern, wie zum Beispiel dem Non-Food-Filialisten Blokker. Nach diesem Partnerpinzip ist Ochama auch in Belgien, Frankreich und nun auch in Deutschland gestartet. In Aachen, Köln, Düsseldorf, Essen, Dortmund und Gelsenkirchen soll es Abholstationen geben. Auf der Ochama-Homepage, die es bislang nur in Englisch und Niederländisch gibt, steht bislang nichts über die Standorte dieser Abholstationen. In Köln soll es ein Bubbletea-Geschäft am Friesenwall sein, in Dortmund ein China-Restaurant am Ostenhellweg. Ochama ist zwar ein Startup, aber dahinter steckt der chinesische E-Commerce-Konzern JD.com., der große Rivale von Alibaba. Ich wundere mich deshalb schon, wie dilettantisch ein solcher Konzern beim Markteintritt vorgeht. Am Geld kann es nicht liegen, denn JD.com (Umsatz: 150 Milliarden $; 650 Millionen $ Gewinn) gehört zu den sehr profitablen Online-Unternehmen Chinas. Es liegt eher an der Strategie und deren mangelhafter Umsetzung. Marketing? Fehlanzeige. Auf den Online-Kanälen Instagram, Twitter, Youtube und Facebook stehen veraltete oder gar keine Meldungen oder Videos. Nur auf WeChat ist Ochama aktiv – aber auf Chinesisch. Ob man so Kunden in Gelsenkirchen gewinnt?

Info:

Hier geht es zur Homepage: www.ochama.com

So funktioniert das Prinzip  – in den Niederlanden: https://www.youtube.com/watch?time_continue=4&v=buCT501KcNM&feature=emb_logo

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