Um 8.05 Uhr verließ am 26. Dezember der Zug mit der Nummer C57 den Südbahnhof in Sichuans Hauptstadt Chengdu. Ziel war das 915 Kilometer entfernte Kunming, die Hauptstadt der Provinz Yunnan. Die 29jährige Schaffnerin Ayi Buka begrüßte die Gäste mit einem „Welcome to the train, good luck“. Es war die Jungfernfahrt auf dieser Strecke. Damit ist eine wichtige Lücke in China schon dichten Bahnnetz geschlossen. Zwar gab es schon seit 1970 eine Bahnlinie zwischen Chengdu und Kunming, aber sie war mit 1096 Kilometern länger, und die Züge darauf waren viel langsamer. Sie fuhren im Schnitt nur 80 Kilometer. Der neue Zug des Typs CR200J ist dagegen doppelt so schnell. Das ist möglich, weil die neue Strecke auf völlig neuen Trassen verkehrt, die aber viele Hindernisse – vor allem Täler und Gebirge – überwinden mussten. So mussten viele Brücken und Tunnel gebaut werden. Allein sieben Tunnel sind über zehn Kilometer lang, der längste in Xiaoxianglin ist 22 Kilometer lang. Elf Brücken sind über zwei Kilometer lang. So schwierig für die Konstrukteure der Bau dieser Bahnstrecke gewesen sein mag, so spektakulär ist sie für den Reisenden, an dem tolle Landschaftsbilder vorbeihuschen. Es ist ein langer Genuss: Die Fahrzeit zwischen den beiden Städten Chengdu und Kunming beträgt 7,5 Stunden.
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